Israelisches Theater: Ein Dort, das nicht vergeht

Dramatik Seit Jahrzehnten verhandeln israelische Autor:innen den Umgang mit den Traumata der Shoah auf der Bühne. Durch das Pogrom vom 7. Oktober werden diese düsteren Erinnerungen wieder erweckt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
Ob so der Engel der Geschichte aussieht? „Amsterdam“ von Maya Arad Asur am Jewish Cultural Center in Ljubljana, 2022
Ob so der Engel der Geschichte aussieht? „Amsterdam“ von Maya Arad Asur am Jewish Cultural Center in Ljubljana, 2022

Foto: Asiana Jurca Avci

Im Kontakt mit israelischen Theaterschaffenden ist derzeit deutlich zu spüren, wie das Pogrom der Hamas am 7. Oktober 2023 massive soziale und politische Verunsicherungen und einen Moment des Schocks ausgelöst hat. Es weckt schlimmste Erinnerungen an vergangen geglaubte antisemitische Gewalt, wie sie in der Shoah kulminierte. Dazu trägt auch ein ansteigender, sich immer offener äußernder Antisemitismus einerseits, eine merkwürdige Distanz und Empathielosigkeit andererseits auch unter westlichen, sich links gebenden Künstler:innen und Intellektuellen bei.

Die Frage der sozialen und politischen Fortschreibung des Traumas der Shoah beziehungsweise der Retraumatisierung, die durch Kriege und Terror gegen Israel immer wieder ausgelöst wurde, ist für d