Sibel Kekilli liest Michel Friedmans „Fremd“: Ein Abend im Nirgendwo

Lesung Am Berliner Ensemble gibt Sibel Kekilli ihr Theaterdebüt mit Michel Friedmans Gedichtessay „Fremd“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
Zum ersten Mal auf der Bühne und dann gleich doppelt: Sibel Kekilli liest Michel Friedmans „Fremd“
Zum ersten Mal auf der Bühne und dann gleich doppelt: Sibel Kekilli liest Michel Friedmans „Fremd“

Foto: Moritz Haase

Mittig auf der Bühne steht, leicht schräg, ein weißes, flaches Podest. Teile von Stühlen sind auf dem Boden ringsum befestigt, als ragten sie aus einer schwarzen Masse. Auf dem Podest, im vorderen Eck: ein schwarzer Tisch mit transparentem Kunststoffstuhl; darauf eine dunkelgraue, schwarz gerahmte Scheibe, an deren Seiten Leuchtstäbe glimmen. Dahinter: eine Vorrichtung, die ein Smartphone auf Selfie-Höhe fixiert. Die Stimmung ist düster, Schwärze dominiert den Raum: Dies hier ist das Nirgendwo.

Schwarz ist auch das edle Kostüm, in dem Sibel Kekilli die Bühne im Neuen Haus des Berliner Ensembles betritt. Sie bleibt stehen, beginnt zu sprechen: Leicht modifiziert trägt sie die Widmung des Buches vor, um das es an diesem Abend geht. Kurz g