Israelischer Schriftsteller Yishai Sarid: „Die Hamas ist ein Friedenshindernis“

Im Gespräch Yishai Sarid ist einer der bekanntesten Schriftsteller Israels und ein scharfer Kritiker Benjamin Netanjahus. Doch angesichts der Wunden, die der 7. Oktober gerissen hat, sieht er keine andere Möglichkeit, als sich zu verteidigen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
„Die orthodoxe Gemeinschaft übernimmt die schreckliche, aber sehr noble Aufgabe, die Toten zu identifizieren. Das wird von allen sehr geschätzt.“
„Die orthodoxe Gemeinschaft übernimmt die schreckliche, aber sehr noble Aufgabe, die Toten zu identifizieren. Das wird von allen sehr geschätzt.“

Foto: Tamir Kalifa/NYT/Redux/laif

Seine Bücher handeln von den dunklen Seiten der israelischen Gesellschaft: Von den Schatten der Erinnerung in Monster, vom Umgang mit der zur Verteidigung notwendigen Gewalt in Siegerin, um nur zwei Beispiele zu nennen. Aber Yishai Sarid ist Zionist – ein linker, was selten geworden ist. Sein Vater Jossi Sarid war Abgeordneter der Partei Meretz. Das Gespräch findet per Videoanruf statt.

der Freitag: Herr Sarid, in Ihren Büchern unternehmen Sie Erkundungen in die israelische Seele. Welchen Effekt hat der Angriff der Hamas vom 7. Oktober auf Israels Gesellschaft?

Yishai Sarid: Was passiert ist, ist unser schlimmster Albtraum. Wir waren wieder hilflos und konnten uns nicht schützen. Konnten unsere Kinder nicht schützen. Das ist eine große Verletzung der Seele