Regisseurin Justine Triet: „Auch auf technischer Ebene will ich keine Perfektion“

Kino Die Französin Justine Triet ist erst die dritte Frau, die als Regisseurin in Cannes die Goldene Palme erhalten hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
„Auch auf technischer Ebene will ich keine Perfektion. Eine gute Ausleuchtung ist kein Wert an sich.“
„Auch auf technischer Ebene will ich keine Perfektion. Eine gute Ausleuchtung ist kein Wert an sich.“

Foto: Yann Rabanier

War es ein Unfall? Oder ein Suizid? Oder gar Mord? Als ihr Mann tot vor dem Chalet in den französischen Alpen liegt, fällt der Hauptverdacht auf die deutsche Schriftstellerin Sandra Voyter (Sandra Hüller). Ihre kriselnde Ehe wird beim anschließenden Prozess bis in intimste Details seziert und beurteilt. Dabei irritiert Sandra immer wieder durch ihre selbstbeherrschte, distanzierte Art. Der Elfjährige erblindete Sohn, vom Dauerzwist der Eltern traumatisiert, wird schließlich zum Hauptzeugen.

Mit einer furiosen Mischung aus Krimi, Gerichtsfilm und Beziehungsdrama und einer alle Ambivalenzen auskostenden Sandra Hüller in der Hauptrolle gewann die Französin Justine Triet im Mai die Goldene Palme in Cannes. Ihr Film stellt so scharfsinnig wie komplex Gesch