Grabenkrieg: Der Sommer ist vorbei, die ukrainische Offensive auch

Ukraine Die ukrainischen Truppen haben seit Juni nirgendwo einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Mit einer „Herbstoperation“ wollen sie nun einen Brückenkopf auf dem von Russland besetzten Ostufer des Dnjepr errichten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
Ein verletzter ukrainischer Soldat nahe Bachmut, 24. September 2023
Ein verletzter ukrainischer Soldat nahe Bachmut, 24. September 2023

Foto: Libkos/Getty Images

Für die Regierung in Kiew ist die Bilanz der seit Juni andauernden militärischen Vorstöße mehr als ernüchternd. Nach fünf Monaten schwerster Offensivkämpfe und horrender Verluste an Menschen wie Technik waren ihre Verbände am erfolgreichsten, als sie bei Robotyne zwölf Kilometer an Tiefe gewannen. An anderen Frontabschnitten blieben Fortschritte gering oder ganz aus.

Der Plan, durch abrupte Schläge die russischen Linien an der Saporischschja-Front zu durchbrechen und bis ans Asowsche Meer vorzurücken, scheiterten an weiträumigen Minenfeldern, gut gestaffelter Verteidigung und massivem Einsatz von Kamikaze-Drohnen durch den Gegner. Weder deutsche Leoparden noch britische Challenger 2 konnten zum Durchbruch verhelfen. Sie lagen genau