„Zeit wie im Fieber“ nach Georg Büchner am Schauspiel Stuttgart: Mäßig erhöhte Temperatur

Bühne Windmaschine, Megafon, „wutige Bürgerin“: Das Schauspiel Stuttgart fährt ideales Werkzeug für eine Revolution auf, sollte man meinen. Doch Björn SC Deigners als „Büchner-Schrapnell“ firmierender Abend „Zeit wie im Fieber“ gerät etwas dröge
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2023
Das talentierte Pferd (Marco Massafra) ist zwar lustig, hat mit dem Thema aber wenig zu tun
Das talentierte Pferd (Marco Massafra) ist zwar lustig, hat mit dem Thema aber wenig zu tun

Foto: Björn Klein

Eine Windmaschine und ein Megafon, ein Podest und ein Billboard mit der Aufschrift in großen Lettern: „Im Wind-Brand steht die Welt! Die Städte knistern.“ Ideale Werkzeuge für eine richtig schöne Revolution, sollte man meinen. Leider kommt es anders bei der Uraufführung von Zeit wie im Fieber (Büchner-Schrapnell) im Kammertheater des Schauspiels Stuttgart.

Hier, immerhin in der Stadt, die das Wutbürgertum erfand, hat man dem Dramatiker, Hörspielautor und Musiker Björn SC Deigner einen Stückauftrag erteilt. Grundlage: das Gesamtwerk des jung gestorbenen Vormärzliteraten Georg Büchner, das neben seinen visionären Dramen auch die Streitschrift Der Hessische Landbote umfasst. Dabei beschäftigte sich Deigner auch m