Regisseur Colm Bairéad: „Ich habe erst spät erkannt, wie wertvoll es ist“

Interview Regisseur Colm Bairéad erzählt im Gespräch von seinem Debüt „The Quiet Girl“. Über Low-Budget Zwänge, die Kraft der Sprache und seine Liebe zu Irland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2023
Als ihre Mutter erneut schwanger ist, wird die stille Cáit (Catherine Clinch) zu kinderlosen Verwandten geschickt
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Foto: Neue Visionen Filmverleih, JC Olivera/Getty Images (unten)

Irische Botschaft in Berlin-Mitte. Wo ließe sich besser über den ersten irischsprachigen Film, der für einen Oscar nominiert wurde, reden als hier. Der 42-jährige Regisseur Colm Bairéad versinkt fast im riesigen Sofa, als er ruhig und konzentriert Auskunft gibt über The Quiet Girl, Erinnerung und sein Verhältnis zur irischen Sprache.

der Freitag: Herr Bairéa haben Sie Ihren Film „The Quiet Girl“ bewusst im Jahr 1981 angesiedelt, weil es Ihr Geburtsjahr ist?

Colm Bairéad: Das war Zufall. Als ich die Erzählung las, Foster von Claire Keegan, verstand ich zunächst nicht, in welcher Zeit sie spielt. Mir gefiel, dass sie auf eine Art zeitlos ist. Das hat auch viel damit zu tun, dass die Geschichte aus Sicht eines jungen Mädche