Die Vermessung des Himmels

Nicht in Berlin In Sachsen-Anhalt lässt sich die Steinzeit-Astronomie entdecken. Wenn man den Weg findet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2016
Thront über dem Unstruttal: das Besucherzentrum Arche Nebra
Thront über dem Unstruttal: das Besucherzentrum Arche Nebra

Foto: Köhn/Imago

Nachdem die Geschichte dann ein gutes Ende nahm, muss man den Raubgräbern dankbar sein, dass sie dieses Artefakt ans Licht gezerrt hatten. Denn sie entdeckten, im Juli 1999, eine Sensation: die Himmelsscheibe von Nebra, die zuvor rund 3.600 Jahre auf dem Mittelberg unter der Grasnarbe ruhte. Dabei ist sie nur eines der vielen Relikte im Saale-Unstrut-Land, die zeigen, wie der Blick auf die Himmelsbewegungen vergangene Kulturen beschäftigt hat, lange bevor die Gegend Sachsen-Anhalt hieß.

Vergangenheit ist das richtige Stichwort. Zumindest kulturpolitisch dominiert in Sachsen-Anhalt nämlich der Blick zurück, das Tourismusmarketing lebt vor allem von Restauration. Erst am letzten Juliwochenende wurde zum Beispiel in Wernigerode ein Bismarck-Gedenkstein enthüllt. (