Die offene Wunde

Sozialdemokratie Fünf Jahre nach Hartz IV doktert die SPD an den Narben der Agenda-Politik herum. Heilung ist noch nicht in Sicht. Eine Rhetorikmaschine sichert das Überleben
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Vorschläge für das Unwort des Jahres 2009 können noch bis zum 11. Januar eingereicht werden. Es geht dabei bekanntermaßen um Wendungen aus der öffentlichen Kommunikation, die besonders negativ aufgefallen sind. Ein Begriff gehört zweifelsfrei dazu - hat aber dennoch keine Chancen auf die Unwort-Ehre: Hartz IV. Entscheidend für die Auswahl sei nämlich das Verhältnis zwischen Wort und Sache, sagt Jurymitglied und Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser. Bei Hartz IV werde aber anders als bei anderen Politschöpfungen nicht die Realität verschleiert. „Es ist inzwischen so negativ besetzt bei den meisten Betroffenen, dass man nicht mehr dazu sagen muss.“

Und genau das ist das Problem der SPD. Die Partei will am liebsten gar