Euer Europa, unser Europa

Katalysator Die herrschende Krisenbewältigung verwandelt Europa in ein autoritäres Sparregime und verstellt alternative Pfade. Wer das nicht will, muss sich den „Rettern“ entgegenstellen
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Große Krisen des Kapitalismus, daran hat unlängst der große Sozialhistoriker Jürgen Kocka erinnert, waren oft Katalysatoren für tief greifende Reformen des Kapitalismus selbst. Das könnte Hoffnung und müsste Warnung sein: Wenn in der Eurokrise eine Chance liegt, zu „produktiven Wirkungen“ zu gelangen, muss sie jetzt auch ergriffen werden.

Krisen früherer Zeiten haben strukturellen Wandel ermöglicht oder mindestens beschleunigt. Auf Krisen folgte die Institutionalisierung staatlicher Regulierung, der Sozialstaat und nicht zuletzt das lange Zeit dominante Paradigma keynesianischer Wirtschaftspolitik. Das war im Sinne des Gesamtzusammenhangs. Irgendwann jedoch gerieten die „produktiven Wirkungen“ doch wieder unter die Knute s