Flatrate in Flatland

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Aber Hallo. In den Niederlanden blühen nicht nur die Tulpen. Auch Phantasie und Hingabe treiben es dort offenbar recht bunt. So wurde eine Frau aus Rotterdam unlängst wegen Stalkings angeklagt. Sie soll einen Mann aus Den Haag im vergangenen Jahr rund 65.000mal angerufen haben.

Der ach so begehrte 62-Jährige hatte seine Klage im August dieses Jahres eingereicht. Telefonisch wird er das wohl kaum geschafft haben. Denn Adam Riese wirft aus, dass 65.000 Anrufe pro Jahr nur zusammenkommen, wenn in etwa alle 8 Minuten durchgeläutet wird.

Am 5. September trat bei dem attraktiven Herrn dann endlich Stille ein. Seine 42-jährige Anbeterin und Anruferin wurde von der Polizei festgenommen. In deren Rotterdamer Wohnung wurden mehrere Handys und Computer sichergestellt. Dabei hat die telekommunikationsfreudige Dame ihre Anrufe gar nicht geleugnet. Ihre lapidare Erklärung lautete, sie habe eine Beziehung mit dem Mann gehabt.

Am anderen Ende der arg strapazierten Leitung stößt diese Aussage nun auf blankes Unverständnis. Wohl mit deutlichen Ringen unter den Augen bestreitet der heftig und quasi permanent Umworbene, dass es jemals ein Verhältnis gegeben hat.

Und was lernen wir daraus? Einiges. Zum Beispiel, dass Liebe nicht nur blind machen kann, sondern sogar blindwütig. Dass auch ältere Menschen virtuos mit den Segnungen der modernen Internet- und Funktelefonie umgehen können, wird mehr als deutlich. Last not least wird uns vor Augen geführt, dass eine Flatrate letztlich nur dem Anrufer nutzt. Auf Wiederhören!

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Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.