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Am Samstag, den 15.10.2011, gingen in 951 Städten in 82 Ländern zahlreiche Banken-kritiker auf die Straße. Rom und Lissabon verzeichneten, nach Veranstalterangaben, jeweils mehr als 100.000 Protestanten. Lieblinge von Rolls-Royce Firmenchef Torsten Müller-Ötvös waren wohl kaum darunter. Obwohl auch die immer mehr werden. Der Nobel-Autoverkäufer rechnet in zehn Jahren mit 125.000 Superreichen, statt der derzeit läppischen 90.000 Big Spender.

Angesichts dieser Prognose blickt der britische Luxusautohersteller Rolls-Royce optimistisch nach vorne. "Wir haben es mit Menschen zu tun, die ungewöhnlich wohlhabend sind und sich nie die Frage stellen: Kann ich mir das noch leisten oder nicht?", schwärmt Firmenchef Torsten Müller-Ötvös. Derzeit werde im Dreischicht-Betrieb produziert. "Zudem ist die Marke Rolls-Royce sehr wertbeständig", sagte Müller-Ötvös. "Gerade in Zeiten unsicherer Investitionsmöglichkeiten stehen wir für ein sehr langfristiges Investment: 70 Prozent aller jemals gebauten Rolls-Royce fahren heute noch auf der Straße." Kleiner Anlagetipp für den geneigten Leser.

Anyway: Qualität und Beständigkeit werden groß geschrieben in der gediegenen Traditionsmarke der BMW Group. Rolls-Royce habe zwar "viele Ideen" zur Erweiterung seines Portfolios, aber "keine Eile". "Generell haben wir keine Pläne, Autos zu verkaufen, die unterhalb des aktuellen Ghost-Preises von 250.000 Euro positioniert sind. Auch Fahrzeuge über einer Million Euro kommen für mich nicht infrage." Für den Autor dieses Blogs übrigens auch nicht.

2010 lag der Absatz von Rolls-Royce, einer Marke der BMW Group, bei 2.700 Fahrzeugen. Für 2011 erwarte er "ein weiteres Rekordjahr", sagte Müller-Ötvös, fügte aber hinzu: "Auch wenn wir stetig wachsen, werden wir niemals in einen fünfstelligen Bereich vordringen." Klar: Wo kämen wir denn da hin! Splendid Isolation geht halt nicht in einem Massenvehikel.

Doch sei hier die These gewagt, dass die Superreichen ihre Rolls in zehn Jahren möglicherweise in der Garage stehen lassen müssen. Zum einen, weil das verbleibende Benzin für Kranken- und Polizeiwagen reserviert ist. Und zum anderen, weil die Aus- und Zufahrten ihrer Stadthäuser und Landsitze höchst prekär verstopft sind. Mit Wegelagernden, die bei der Umverteilung des Wohlstandes nach oben hin zu kurz gekommen sind. Also den aktuell so viel zitierten 99 Prozent.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

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