Schwül-dumpfes Volksempfinden

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Klar, die Bildzeitung ist immer für eine Überraschung gut. Besonders die meist recht wirr getextete Kolumne „Post von Wagner“. Am 13.10.2011 nun hat sich F.J.W. dem Trainer der Deutschen Fußball Nationalmannschaft an den Hals geworfen. Ein unglaubliches Gebräu aus serviler Ranschmeiße und verklemmter Wadenbeißerei ist dabei hoch gekocht:

Lieber Jogi Löw,

lange hielt ich Sie für einen „Gockel“ (süddeutsch: Hahn, eitler Mann). Modezeitschriften nahmen Sie ernster als Sport bild, „Kicker“ und die Südkurve. Ich erinnere mich an Artikel, in denen es nur um Ihr strahlend weißes Hemd ging. Wie lässig es Ihren 50-jährigen Körper bedeckte, auf Taille geschneidert und zu allen Träumen veranlasste.

Dann war der Hype um Ihren blauen Pullover. Sie trugen ihn nackt auf Ihrer Haut. Und zu Ihrer Schönheit kam das Haar, als hätte Gott jedes einzelne Haar in Ihren Kopf eingepflanzt. Dieses volle Haar. Sie sind 51 und Sie haben kein einziges graues Haar.

Kommen wir zum Fußball. Sie haben in der EM-Qualifikation jedes Spiel gewonnen. Ihre Mannschaft spielt mit einer unglaublich schönen Fußball-Ästhetik. Sie spielt schön.

Sie spielt schön wie Ihr weißes Hemd, wie Ihr Schal.

Es ist wunderbar, einen Bundestrainer zu haben, der ein moderner Mensch ist. Ein Mensch von heute. Wir haben einen eleganten Bundestrainer, der wunderbar aussieht.

Wenn Jogi Löw nicht Europameister wird, dann wird er der hässlichste Mann Deutschlands.

Herzlichst,

F. J. Wagner

Man darf hoch gespannt sein, was der Autor zu Papier und in die Öffentlichkeit bringt, wenn er sich unseren „Kaiser“ Franz vornimmt. Schaumermal.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

cu, t.

tobias sckaer

cu, t.

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden