Gewusst wie oder nichts gewusst?

GERICHTSREPORTAGE Der Prozess gegen Klaus Heugel vor dem Kölner Amtsgericht ist auch ein Lehrstück in Sachen Kommunalpolitik, Verfilzung und Selbstbedienung - eine Zwischenbilanz des Verfahrens
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Der ehemalige Kölner Oberstadtdirektor und Ex-OB Kandidat der SPD, Klaus Heugel, Verursacher des Debakels der SPD am Rhein bei der letzten Kommunalwahl und Jahrzehnte einer der mächtigsten Männer Kölns, steht wegen verbotener Aktiengeschäfte vor Gericht: Karriere beendet, Ruf ruiniert, Parteibuch zurückgegeben.

Einst war er das, was man gemeinhin mächtig nennt. Der Mann, der sich da auf der Anklagebank hinter der voluminösen Gestalt seines Anwalts und senkrecht aufgestellten Aktenordnern verbirgt und sich bei der Befragung zur Person bescheiden als "Rentner" bezeichnet, war bis September '99 Oberstadtdirektor der viertgrößten Stadt Deutschlands, davor SPD-Ratsfraktionsvorsitzender, Direktkandidat der Sozialdemokraten zum Oberbürgermeist