Neues Selbstbewusstsein

GENDER, KRIEG UND GEWALT Berichte über Kriege und ethnische Auseinandersetzungen drängen Frauen in die Opferrolle - feministische Forschung beginnt, sie aus dem Klischee zu befreien
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Frauen als namenlose Opfer, als flüchtende oder vertriebene Mütter oder Trauernde über Gräbern: So manifestiert sich über die Medien das Weibliche im Krieg. Selbstverständlich sind Frauen und Kinder Opfer von Kriegen, aber Frauen sind auch Handelnde, sind auch Täterinnen, vielleicht Widerständige, selten Entscheidende, auf jeden Fall Angehörige identifizierbarer Gruppen, ethnischer oder religiöser Mehr- oder Minderheiten, auf der Seite der "Guten" oder der "Bösen". In den einzelnen Phasen bewaffneter Konflikte wie Kriegsvorbereitung, Widerstand, sexualisierte Gewalt, Vertreibung und Kriegsberichterstattung ist immer auch das Geschlecht als Kategorie der Analyse evident - aber weitgehend außerhalb des generellen analytischen Blickw