Selbsthilfeprojekte entstehen erst nach der größten Not

DEUTSCHLAND Eine Frau mit weniger als 1.000 Mark im Monat verschwindet aus dem öffentlichen Leben
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Wer ab einem bestimmten Alter nicht ein bißchen Lebensstandard vorweisen kann, gilt als eine Versagerin. Dann ist irgendetwas falsch mit einem. Die Leute gucken auf einen runter.« Isabel R. ist gerade 40 und hat sich nach einem Soziologiestudium immer mit Kurzzeitjobs durchschlagen müssen. Jetzt ist sie »langzeitarbeitslos« und empfindet sich in der auf die schicke »neue Mitte« konzentrierten bundesdeutschen Gesellschaft nicht nur als arm, sondern auch als ausgegrenzt. Isabel gehört zu den zehn Prozent aller Frauen in Deutschland, die mit weniger als 1.000 Mark im Monat auskommen müssen - und aus dem gesellschaftlichen Leben verschwinden.

Nicht nur Rentnerinnen, die aufgrund lückenhafter Erwerbsbiografien mit Minirenten auskommen müssen