„60 Jahre, das ist wie 20 Jahre“

Interview In Russland überdauern Familienbande jedes System, sagen Julia Gurewitsch und Jura Lugowski. Auch die Generationen halten zusammen, denn sie eint mehr, als sie trennt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2021
„Eine gute Mutter füttert ihren Sohn bis zur Rente“
„Eine gute Mutter füttert ihren Sohn bis zur Rente“

Material: Adobe Stock, Getty Images

Toleranz und Offenheit sind dazu geeignet, die eigene Eierschale aufzubrechen, um die Konflikte zwischen den Generationen auszuhalten. Die Psychologin Julia Gurewitsch und der Buchautor Jura Lugowski aus Schukowski, südöstlich von Moskau, nehmen es jungen Menschen nicht übel, wenn sie ihren Hedonismus pflegen und dem Mantra folgen: Trau niemandem über 30.

der Freitag: Wie äußern sich für Sie Konflikte zwischen den Generationen in Russland?

Julia Gurewitsch: Für uns äußern sie sich vorzugsweise als Ergebnis der technischen Entwicklung. Unser Sohn Pascha ist 25 und beherrscht alle modernen Informationstechnologien. Er kennt alle Computerprogramme und Spiele. Weil wir in dieser Hinsicht nicht sehr versiert sind, kann es passieren, dass er etwas