Der Glückssucher vom Pawelezkij-Bahnhof

DIE LEBENSUHR DES ALEXEJ STAROSKIN Unterwegs im Teufelskreis aus Kriminalität und Lagerhaft, Obdachlosigkeit und Alkoholismus
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Der Mann, der da im Park sitzt, ist frisch rasiert und gekämmt, die helle Hose leicht verstaubt, die blaue Jacke nicht mehr die Neueste - doch nichts deutet darauf hin, dass Alexej Starostin auf der Straße lebt. Der 52jährige zieht zwei gelbe Einweg-Rasierer aus der Hosentasche, grinst und zeigt auf einen Tümpel: »Wasser findet man immer irgendwo ...«

Dann massiert er sich die Wangen und strahlt: »So mache ich mich frisch.« Die Polizei halte vor allem die Unrasierten und Dreckigen an. Da könne er nichts riskieren. Vor einigen Jahren ist ihm der Pass gestohlen worden, und als er im Lager saß, wurden ihm die Registrierung für Moskau und damit sein Wohnrecht entzogen. Sollte ihn jetzt eine Streife aufgreifen, lande er sofort in einer »