Das Feindphantom

Linksterror 40 Jahre nach dem Deutschen Herbst ist es erneut Zeit für rituelle Distanzierungen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2017

In den dunklen Tagen des Deutschen Herbstes 1977 sitzt ein junger Mann in einem Versicherungsbüro. Ein Kollege freut sich über den Tod der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof, der junge Mann zweifelt aber an, dass diese sich in der Haftanstalt erhängt habe. Es kommt zu einem Wortwechsel. Einen Tag später wird der Angestellte, der sich noch in der Probezeit befindet, zum Direktor zitiert: Er sei fristlos entlassen und habe ab sofort Hausverbot. Der Mitarbeiter durfte nicht zu seinem Arbeitsplatz zurückkehren, und als er am nächsten Tag mit seinen Kollegen reden wollte, empfingen ihn im Erdgeschoss Beamte eines Sondereinsatzkommandos der Polizei. Eine offizielle Begründung für die Entlassung bekam er nie.

Vergifteter Kurzschluss

Wer den Deutschen Herbst miter