Große Fußstapfen

Berlin Ilma Rakusa flaniert in „Aufgerissene Blicke“ durch die Metropole und stellt fest: Schönheit ist leider anderswo
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Die Berliner, befand Walter Benjamin in seiner berühmten Besprechung über Franz Hessels literarischen Spaziergang durch Berlin 1929, seien „andere geworden. Langsam beginnt ihr Gründerstolz auf die Hauptstadt der Neigung zu Berlin als Heimat Platz zu machen. Und zugleich hat in Europa der Wirklichkeitssinn, der Sinn für Chronik, Dokument, Detail sich geschärft.“ Nun hat sich der „Wirklichkeitssinn“ Europas mittlerweile wohl eher auf die Details ökonomischer Abgründe verlagert, doch was Berlin betrifft, scheint Benjamins Diktum ganz aktuell, denn mit dem abflauenden Hauptstadt-Hype bringt die Metropole eine eigentlich verloren geglaubte Figur wieder hervor: den Flaneur.

Die durch die Großstadt schweifenden Literaten, die das in