Knoten im Überlebensseil

Experimentierfeld Die irakische Schriftstellerin Alia Mamduch legt mit "Die Leidenschaft" den Schluss einer autobiografischen Trilogie vor
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Reportagen aus dem heutigen Bagdad, dem dieser Tage sogar die Journalisten den Rücken zudrehen, weil es zu gefährlich ist, als Ausländer dort zu arbeiten, haben etwas Beklemmendes. Ins Bild der Weltöffentlichkeit rücken die Selbstmordattentäter, die Entführer und ihre Opfer und die angstentleerten Straßen. Die prächtigen Bauten, soweit sie die Kriege überstanden haben, wirken verwaist, Erinnerung an eine blühende Stadt, die vormals Daressalam hieß und als Wiege der Kultur galt.

Erinnerungsbilder an Städte sind auch die ständigen Begleiter von Emigranten, gleichgültig ob sie aus Bagdad kommen, aus Beirut oder ganz woanders her. Wer vertrieben wird, bleibt auf diesen Bildschatz zurückgeworfen und auf eine vermitte