Mensch oder Arschloch

Ohne Notausgang In Dorota Maslowskas Debütroman "Schneeweiß und Russenrot" ergießt sich das Elend der postkommunistischen Periode in Polen
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Erzählt ist die Geschichte schnell, jedenfalls aus Andrzejs Mund: "Ich habe mein Mädel verlassen, hab mich in Raubüberfälle reinziehen lassen, heftigen Zoff mit den Bullen, denn im Innersten meiner Seele habe ich mir zuhause russische Paneelen gelegt, und mein Bruderherz dealt Mollies, ganz zu schweigen von meiner Mutter, die unter uns gesagt krumme Dinger mit importierten Kacheln dreht." Naja, das mit dem Mädel, das Magda heißt, liegt eher umgekehrt, aber so genau kann man es in einem Land, wo der "polnisch-russische Krieg" tobt und jeder, der etwas auf sich hält, rot-weiß bekennen muss, auch nicht nehmen, zumal, wenn einem der Kopf zugedröhnt ist vom Orange und die Mädchen auf dem mütterlichen Schlafsofa schneller wechseln als die Am