Na, dann gute Nacht

Schlafforschung Die Schlafforschung fristet in Deutsch­land bislang ein Schattendasein. Dabei hat sie das Potenzial zu einer fachübergreifenden Wohlfühlwissenschaft
Exklusiv für Abonnent:innen

Die blaue Blume, die der Minnesänger Heinrich von Ofterdingen in Novalis’ gleichnamigem Phantasieroman im Traum erblickt, stiftete einer ganzen Epoche das Symbol. In der Nacht, im Schlaf und im Traum loteten die romantischen Dichterfürsten die Abgründe des Tages und des Seelischen aus, der Licht abgewandte Teil des Tages brachte all das Dämonische und Unbewusste an die Oberfläche, das die Aufklärung gerade so erfolgreich von der Tagesbühne verbannt hatte. Natürlich ahnten Novalis, Ludwig Tieck oder E. T. A. Hoffmann noch nichts vom traumumflorten so genannten REM-Schlaf, aber der unter Tage arbeitende Bergbauinspektor oder der grundsätzlich nur in den Nachtstunden schreibende „Gespenster-Hoffmann“ wussten um die entgrenzenden D