Sättigungsbeilagen

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Da hat uns der Kultursnobismus doch ein Schnippchen geschlagen. Sonst hätten wir zwei Tage vor Silvester Zeuge werden können wie die Cárdásfürstin mit einem kopflosen Soldaten aus den Schützengräben des Ersten Weltkriegs über die Semperbühne walzt und den "Abonennten-Mob", wie ich später in der Zeitung lese, zum Ausrasten bringt. Aber Operette? Schaudernd hatte ich mich am Nachmittag von dem Pappschild in der "Fressgass" abgewandt, auf dem noch Restkarten feilgeboten wurden. Semperoper und Operette? Igitt!

Also müssen wir mit Le Noze di Figaro vorlieb nehmen. Wahlweise auch Romeo und Julia, Erlkönig oder, für den proletarischeren Geschmack, den Hauptmann von Köpenick. Letzterer hat sich aus Berlin ins tiefe Sachsen verirr