Schwebende Selbstaufklärung

Nachschubsicherung Kazuo Ishiguros aufregend erzählte Internatsgeschichte "Alles, was wir geben mussten" lotet die Humanisierung des Klonprojekts aus
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Nachdem vor Jahresfrist die Nachricht von den ersten angeblich geglückten menschlichen Klonzellen zu uns kam, beeilte sich das auf vorgerücktem Posten agierende Feuilleton, die Menschenrechte für Klone auszurufen und deren Belange zu verteidigen. Dass - wer zu schnell auf die Überholspur lenkt - gelegentlich von der Langsamkeit des Fortschritts eingeholt wird, und sich am Ende die Sensation wie im Fall Hwang als Fake herausstellt, ändert nichts daran, dass die Frage - zumindest theoretisch - durchaus richtig gestellt ist: Hat der Klon eine Seele?

Normalerweise böte sich der Stoff für einen reißerischen, filmverdächtigen Science Fiction an, der das wissenschaftlich Erklärungsbedürftige in mehr oder weniger geschickt verpackten Dialogen t