Vierzeller in der Weihnachtskrippe

LEBEN ZUM TODE In das Gezerre zwischen Forschungslobby und Politik um die Einfuhr embryonaler Stammzellen platzt die Meldung der weltweit erstmals geklonten Embryonen
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Montpellier, Mitte des 16. Jahrhunderts: An der aufstrebenden medizinischen Universität studiert ein junger Mann, der sich nächtens mit einigen Kumpanen auf die Friedhöfe der Vorstädte schleicht, um sich dort mit frischen Leichen aus Hinrichtungen zu versorgen. Sie dienen dem später berühmt gewordenen Basler Medicus Felix Platter als Seziermaterial, an dem er heimlich anatomische Studien treibt. Denn die Leichensektion gilt in der Frühen Neuzeit noch als Tabu und verstößt gegen die landläufige Vorstellung, nur ein unzerstörter Körper werde im Jenseits aufgenommen. Deshalb wurde die öffentliche Sektion in den zeitgenössischen Anatomischen Theatern als zusätzliche Strafe für die Entehrten empfunden. Trotz des ras