Das Vergessen wegfegen

Spanien In Madrid erforschen Straßenreiniger das Schicksal von Kollegen, die zu Opfern Francos wurden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2017
Die ermordeten Straßenfeger hatten öffentlich die Werte der Republik und die ihrer Klasse verteidigt
Die ermordeten Straßenfeger hatten öffentlich die Werte der Republik und die ihrer Klasse verteidigt

Foto: Lindenthaler/Imago

Rafael Sánchez Toribio schließt seine Tasche und die hellblaue Schirmmütze in den Spind. Im Iron-Maiden-Shirt und mit Dreitagebart durchläuft er die Zulassungsformalitäten. Das Personal des Militärarchivs kennt ihn, und auch er kennt das Prozedere in- und auswendig. Seit Monaten ist er Stammgast und will an diesem Herbsttag mehr über das Schicksal zweier Männer erfahren, die in den 1930er Jahren bei der Stadtreinigung von Madrid beschäftigt und Mitglieder der Gewerkschaft UGT waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden sie Opfer von Repressionen der Franco-Diktatur, möglicherweise sogar ermordet.

General Franco hatte im Sommer 1936 gegen die Zweite Spanische Republik (1931 – 1936) geputscht und den so ausgelösten Bürgerk