Jeden Sommer tauchte sie in den vergangenen Jahren so zuverlässig auf wie Temperaturen über 30 Grad – die „No shirt, no service“-Debatte. Dahinter steckt die vor allem für linksalternative Veranstaltungen und Festivals geltende Ansage: Wer kein T-Shirt trägt, wird auch nicht bedient. Auf dem Fusion Festival sind derartige Schilder schon seit Jahren zu sehen. In vielen linken Jugendzentren sind ebenfalls entsprechende Hinweise angebracht. Oft geht die Regel über die angekündigte Intention („no service“) hinaus und kann auch schon mal rigoros durchgesetzt werden: Im Bielefelder ArbeiterInnen- und Jugendzentrum wurde 2013 ein Konzert der Band Feine Sahne Fischfilet unterbrochen, weil der Schlagzeuger auf der Bühne sein Shirt auszog. Nach kurzer Unterbrechung zeigte die Band Einsicht. Die Regel gibt es seither an mehr und mehr Orten – und sie führt zur heißen Jahreszeit jedes Mal zu den gleichen Diskussionen.
„No shirt, no service“ betrifft vor allem Männer, die sich ja gerne mal ihres Shirts entledigen – wegen der Hitze oder einfach, weil sie zu geil für diese Welt sind. Durch „No shirt, no service“ werden sie zur Solidarität denjenigen gegenüber verpflichtet, die sich eben nicht so locker obenrum frei machen können – Frauen.
Denn machen wir uns nichts vor: Männliche Nacktheit wird toleriert, weibliche nicht. Selbst im sexualisierten Kontext von Titelmädchen, Busenstars oder Werbemaskottchen für Bohrmaschinen sind weibliche Nippel verboten. Ist die Brust mal nicht Mittel zum sexy Zweck, wird es noch unangenehmer: Seit Jahren müssen sich Frauen mit Internetrichtlinien auseinandersetzen, in denen ihre Brüste zensiert werden, wenn sie beim Stillen zu sehen sind, weil das T-Shirt verrutscht oder Nacktbaden am See angesagt ist. Gepolsterte BHs dienen nicht nur dazu, die weibliche Brust optisch zu runden, sie verhindern auch, dass sich die Nippel unter dem T-Shirt abzeichnen. Denn das wäre ja erotisch viel zu sehr aufgeladen.
Wer glaubt, die Nippelphobie höre beim Sonnenbaden auf, irrt. Auch an Badeseen, Flussufern oder im Park werden Frauen immer wieder aufgefordert, doch bitte ihren Busen zu bedecken, während der Mann auf dem Handtuch nebenan seine Brust ungestraft der Sonne entgegenräkelt. Und nicht nur dort, auch an den meisten anderen Orten können sich Männer ihrer Oberbekleidung entledigen, ohne dafür dumm angemacht zu werden, im Sportstudio, beim Feiern, beim Grillen, in Fußgängerzonen oder zum Trikottausch nach einem Fußballmatch. Den wiederum gab es nicht, als diesen Sommer die Frauenfußball-WM stattfand. Da haben die Spielerinnen ihre Trikots selbstredend anbehalten, obwohl darunter auch bloß ein Sport-BH zu sehen gewesen wäre. Genau das aber scheint in diesem Zusammenhang für viele die Lösung zu sein: Statt mit einem Slogan wie „No shirt, no service“ Männer zu bevormunden, sollten Frauen einfach viel selbstbewusster ihren Körper und ihre Brüste zeigen. Das ist nicht mal mit lüsternem Zwinkern verbunden, sondern ein ernst gemeinter Vorschlag, um eine liberalere Welt zu etablieren, in der sich doch bitte alle Geschlechter nackig machen sollen, wie es ihnen beliebt.
Abgesehen von der Fragwürdigkeit eines Slogans, mit dem in den USA die Rassentrennung aufrechterhalten wurde – damals sollte der Spruch „No shoes, no service“ implizit verhindern, dass Afroamerikaner, die sich oft kein Schuhwerk leisten konnten, Läden betreten durften –, stellt sich die Frage, ob Verbote dem Emanzipationsgedanken nicht zuwiderlaufen; besonders in einer Szene, die sich Werte wie Freiheit und Toleranz besonders groß auf die gesellschaftskritischen Fahnen schreibt. Zweifellos, Verbote sind Spaßverderber. Aber in diesem Fall die richtige Ansage.
Nichts zu befürchten
Denn der gut gemeinte Ratschlag, Frauen sollten einfach selbstbewusst blankziehen, ist ein Zeichen männlicher Ignoranz gegenüber dem, was es heißt, als Frau zu leben. Männer müssen sich einfach weniger Gedanken um ihr Sein in der Welt machen: Es gibt niemanden, der sich in der vollen S-Bahn an ihrem Arsch reibt, sie nachts auf dem Weg nach Hause erst blöd anmacht und dann wütend beschimpft, niemanden, der ihnen ständig einreden will, sie hätten keine Ahnung. Im Gegenteil: Wenn Männer ihren nackten Oberkörper zeigen, ist das nicht selten eine Demonstration von Macht und Männlichkeit, eine sexuell selbstbewusste Geste. Abschätzige Blicke oder übergriffige Kommentare haben sie nicht zu befürchten. Frauen dagegen schon. Frauenkörper werden anders bewertet und kommentiert. Da hilft auch weibliches Selbstbewusstsein nicht. Mehr noch kann Nacktheit Frauen doppelt negativ betreffen: die eigene als falsch verstandene Aufforderung zum Übergriff und die der Männer als offensiv und bedrängend. Dem männlichen Blick setzt sich der weibliche noch immer nicht ebenbürtig entgegen.
So zeugt es von einer typisch antifeministischen Haltung, Frauen die Verantwortung dafür zu übertragen, Freiräume zu schaffen, die von Männern besetzt sind. Wie frei bitte ist eine Feierkultur, wenn es doch nur um die Freiheit der Männer geht? Wird diese beschnitten, ist das Geschrei groß. Gilt die Einschränkung bloß für Frauen, kräht kein nackter Hahn danach. Es reicht eben nicht, ständig patriarchale Privilegien zu genießen und den Frauen zu raten, sie sollten sich nicht so haben und es einfach genauso wie die Männer machen, dann läuft’s schon. Das klappt nicht beim nächtlichen Gang durch den Park, nicht beim Gender Pay Gap, nicht bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eben auch nicht beim Nippelzeigen.
Was macht Männer zu Feministen? Wenn sie als Vater zwei Monate Elternzeit nehmen? Wenn sie ungebeten den Müll runterbringen oder wenn sie Kampagnen wie #aufschrei oder #MeToo unterstützen? Der Schauspieler Benedict Cumberbatch lehnt Angebote für Filme ab, bei denen die weibliche Hauptrolle nicht die gleiche Gage bekommt wie er. Das ist ein Feminist: ein Mann, der aktiv etwas dafür tut, dass Frauen gleichgestellt sind, auch wenn er dabei Einbußen in Kauf nehmen muss. Bei „No shirt, no service“ geht es nicht einmal um Geld, es geht um ein Stück Stoff. Wenn Männer es nicht schaffen, aus Solidarität ihr T-Shirt anzulassen, wie können Frauen darauf vertrauen, dass sie gleichberechtigte Bezahlung mittragen wollen? Wie soll Gleichberechtigung funktionieren, wenn Männer nicht einmal bei einem Thema wie diesem sagen können: „Das seh ich ein, da bin ich dabei“?
Dass ausgerechnet Protagonisten der vermeintlich reflektierten linken Szene sich bei diesem Thema so echauffieren, macht den „No shirt, no service“-Ansatz umso wichtiger. Es geht um Solidarität, darum, sich gemeinzumachen mit einer Sache, von der man überzeugt ist, auch wenn es unbequem ist, sie umzusetzen.
Trotzdem kann „No shirt, no service“ nur ein Anfang sein. Viel wichtiger ist es, tatsächlich Räume zu schaffen, in denen Frauen genauso frei Nacktheit praktizieren dürfen, ohne Ressentiments oder Belästigungen zu erfahren. Festivals und andere Veranstaltungen können hier ein Zeichen setzen – wenn nicht im großen Rahmen, dann mit gezielt geschaffenen Zonen. Zonen, in denen jede Form von Nacktheit akzeptiert und wertgeschätzt wird, nicht nur jene, die dem Schönheitsideal entspricht.
Emanzipation ist kein Urlaub
Im Internet gilt es weiterhin, weibliche Nacktheit zu legitimieren. Die Aktivist*innen von der feministischen Kampagne „Free The Nipple“ rufen zum Blankziehen oder zum Tragen von T-Shirts mit aufgedruckten Brüsten auf. Zuletzt wurden sie laut, als Kapitänin Carola Rackete dafür kritisiert wurde, dass sie vor Gericht ohne BH erschienen war. Es geht um Aufwertung und Sichtbarkeit jenseits eines sexualisierten Kontextes, in dem Frauen selbstbewusst ihre Brüste zeigen können. Was online gelingt, hat auch offline Chancen, sich zu etablieren. Und natürlich dürfen Fußballerinnen nach dem Match mit den Gegnerinnen ihre Trikots tauschen – als Zeichen von Fairness und Respekt, nicht zum gaffenden Amüsement männlicher Zuschauer.
An allen Orten, an denen Frauen diese Form von Nacktheit nicht möglich ist, auf den Partymeilen der Welt, in Fußgängerzonen und Beachclubs, in Fitnessstudios und beim Grillabend mit Freunden, sollten Männer einfach mal das Shirt anbehalten. Dass sie dabei ins Schwitzen kommen, nun gut – Emanzipation ist kein Strandurlaub.
Kommentare 34
Danke. Jetzt noch eine Anregung für Sie Verena Reygers.
Da wir schon bei Gleichberechtigung als moderne Horrorgeschichten sind. Es gibt auch hier rosa und blau als begrenzende Ebenen beim der Freitag und zeigt eigentlich, dass man auch hier keine Gleichberechtigung zelebriert.
Ich selber habe ja auch in den letzten paar Monaten sehr viele Horrogeschichten gelesen und dabei sehr viel über konservative Haltung und die darin ablaufenden Veränderungen erfahren und das man die Veränderungen im konservativen selbst nicht betrachtet und sich lieber mit anderen Monstern herumschlagen möchte, die ein Fehlverhalten von anderen aufzeigen, welches dann benutzt wird, um von den eigenen Unzulänglichkeiten, bzw. Ängsten abzulenken.
Was ich nicht verstehe ist, dass sich der Freitag, mit dieser Farbgestaltung, selber klein macht, zum Bubi, wie Mädchen degradiert und kann nicht, als ernstgenommener Journalismus behandelt werden. Ist das von Augstein so gewollt, dass der Freitag keine Konkurrenz für den Spiegel darstellen soll, und auch Herr Augstein mit seiner anerzogenen, nicht wirklich authentischen linken Haltung, in der öffentlichkeit Recht behält, um weiter so in seinem Stil schreiben zu können, bei dem er meint er wäre für Verkaufszahlen dienlich? Wieviel Gleichberechtigung findet eigentlich in den Redaktionen und in den Medienverlage statt?
Schon bin ich wieder beim Anfang, mit den Horrorgeschichten und dem nicht betrachten wollen, der eigenen Unzulänglichkeit.
Können wir diese Diskussion vielleicht dort lassen, wo sie hingehört: Ins Missy Magazin oder ähnliche Publikationen? Was diese - wie immer aus dieser Ecke - hoffnungslos dumme weil autoritäre Diskussion antizipiert ist neben ihrer Frigidität und Systemtreue auch die Bejahung eines neoliberalen Körperkults, weil im Verhüllen und Abwürgen der Debatte keine Ausssicht auf Überwindung besteht. Im Gegenteil. Mit den Argumenten dieser Aktivisten ließe sich so ziemlich jeder CSD verbieten.
Hinzu kommt, dass „No shirt, no service“-Schilder in den USA bereits ab den Sechzigerjahren üblich wurden. Zunächst, um der bitterarmen, überwiegend schwarzen Landbevölkerung den Zutritt zu verweigern, später dann, um verfilzten Hippies die Tür zu weisen.
Traurige Realität ist jedoch, dass öffentliche Nacktheit auf beiden Seiten des Teichs ein selbstregulierendes System ist, das auf der Attraktivität und Marktförmigkeit der jeweiligen Körper beruht. Sehr schöne dürfen alles zeigen, etwas weniger Hübsche etwas weniger und ganz Hässliche gar nichts. Da sitzen dann ausnahmsweise auch mal die männlichen Fusion-Besucher im gleichen Boot: Sehnig-muskulöse Typen fühlen sich eben häufiger dazu inspiriert, das T-Shirt wegzulassen als solche mit Bierbauch und man-tits.
Können wir diese Diskussion vielleicht dort lassen, wo sie hingehört: Ins Missy Magazin oder ähnliche Publikationen? Was diese - wie immer aus dieser Ecke - hoffnungslos dumme weil autoritäre Diskussion antizipiert ist neben ihrer Frigidität und Systemtreue auch die Bejahung eines neoliberalen Körperkults, weil im Verhüllen und Abwürgen der Debatte keine Ausssicht auf Überwindung besteht. Im Gegenteil. Mit den Argumenten dieser Aktivisten ließe sich so ziemlich jeder CSD verbieten.
Hinzu kommt, dass „No shirt, no service“-Schilder in den USA bereits ab den Sechzigerjahren üblich wurden. Zunächst, um der bitterarmen, überwiegend schwarzen Landbevölkerung den Zutritt zu verweigern, später dann, um verfilzten Hippies die Tür zu weisen.
Traurige Realität ist jedoch, dass öffentliche Nacktheit auf beiden Seiten des Teichs ein selbstregulierendes System ist, das auf der Attraktivität und Marktförmigkeit der jeweiligen Körper beruht. Sehr schöne dürfen alles zeigen, etwas weniger Hübsche etwas weniger und ganz Hässliche gar nichts. Da sitzen dann ausnahmsweise auch mal die männlichen Fusion-Besucher im gleichen Boot: Sehnig-muskulöse Typen fühlen sich eben häufiger dazu inspiriert, das T-Shirt wegzulassen als solche mit Bierbauch und man-tits.
Was die Autorin hier (ganz bewusst?) verschweigt ist, dass es auf dem Fusion-Festival zwar vereinzelt Kollektive gibt, die "No Shirt, No Service" - Aufsteller aufstellen und sich darauf beziehen, der Kulturkosmos (Veranstalter der Fusion) sich jedoch öffentlich davon distanziert hat. Die Meinungen gehen hier konkret in progressive und konservative Linke auseinander - manche möchten das Festival als Freiraum gestalten, andere ein konservatives Körperbild weiter prägen.
immer wieder interessant zu sehen, in welchen Verkleidungen Prüderie daherkommt^^
Als alter weiser Mann (<-- Scherz zur Auflockerung) bin ich im Anblick des Artikels etwas zwiegespalten. Das Anliegen und die Begründung sind derart enerviert und schlüssig dargelegt, dass man schon äußerst verbohrt respektiv schief drauf sein muß, um seine Berechtigung in Abrede zu stellen. Auch der Impetus kommt völlig ohne das – in dem Spektrum leider doch sehr gern gepflegte – Ranten der üblicherweise in Frage kommenden Hälfte der Menschheit aus. Ebenso fehlt der puritanistisch-moralisierende Unterton, welcher als Sub-Kontext ebenfalls allzuoft mitschwingt – zumindest bei einigen Richtungen, welche diese Art Forderungen mit in die öffentliche Agenda tragen.
Konkret tendiere ich daher zu: warum nicht? Ernsthaft bricht keinem ein Zacken aus der (imaginisierten) Krone; anders ausgedrückt: Im Leben gibt es Wichtigeres. Probleme (ja – jetzt kommen sie doch) sehe ich an zwei Stellen: a) der Verallgemeinerungsfähigkeit. Sprich: Was auf einem Szene-Festival praktikabel sein mag, wird etwa im Englischen Garten oder im Schwimmbad von Oberhutzing auf massig Gegenwind stoßen. Allerdings: Da es um praktische Beispiele im Kleinen geht (respektive in Szene-Schutzräumen, wo einfach politischen Ansprüchen mehr praktische Geltung verschafft werden soll), kann man – das ist zumindest meine Meinung – diese »Große Frage« getrost vertagen.
Wesentlicher für mich sind darum andere, »richtungspolitisch« motivierte Bedenken. Speziell in den radikaler orientierten Bereichen der Queer-, Antirassismus-, Öko- und Gender-Szene gibt es durchaus Konzepte, die derlei Forderungen als Transmissionsriemen ansehen für eine Art Zwangspuritanisierung der gesamten Gesellschaft – respektive die Dauer-Konfrontation mit neu aufgestellten Normen, welche von 99,8% der existierenden Gesellschaft als mehr oder weniger schwere Zumutung empfunden werden. (Als Beispiele fallen mir hier äußerst restriktive Normierungen ein in Bezug auf das persönliche Verhalten bei gewissen Veranstaltungen, einbeziehend u. a. die Verwendung von Duschgels, Deodorants und ähnlichem, die von einigen Initiativen propagierte Ächtung von Rasta-Looks und ähnliche meist aus einer universitären Cloud her kommende Bestrebungen.)
Was ich meine ist: Was als (zu unterstützende) Solidarität deklariert wird, kann unter der Hand auch in eine gänzlich andere Richtung abtriften. Ich will an der Stelle nicht gleich die Begrifflichkeit »Ökofaschismus« ins Feld führen – mit etwas Pech könnte das »Blankzieh-Verbot« auf Festivals etcetera allerdings in eine ähnliche Richtung laufen respektive sektenförmig sich verfestigende Sozialstrukturen ungewollt befördern. Dass auch die Kaperung von Rechts nicht ganz außerhalb des Bereichs des Möglichen liegt, zeigt das Beispiel der ehemaligen Pflasterstand-Autorin Cora Stephan. Damals noch im typischen Subjektivismus der Frankfurter Sponti-Szene gehalten, zog Stephan in einem ihrer 90er-Jahre-Buchtitel hart gegen unästhetische, ihr persönliches Geschmacksempfinden beleidigende Proll-Körper im öffentlichen Raum zu Feld. Der Text war keine Lappalie. Vielmehr wurde er schon damals als markanter Ausdruck eines in der Szene um sich greifenden Klassismus kritisiert – Joschka Fischer und seine Maßanzüge deuteten sich bereits Jahre vor Rotgrün an. Das Ende der Geschichte: Stephan ist heute Stammautorin bei der »Achse des Guten« und sympathisiert mit der AfD. Ein Wechsel, der vielleicht konsterniert angesichts der vor sich her getragenen »Volkstümlichkeit« der Rechten – im Anblick der Eliten, die sich dort ebenfalls munter tummeln, vielleicht ein Schritt, der eine gewisse Folgerichtigkeit hat: Das Überziehen der unteren Klassen mit Normen ist schon von je her ein besonders enthusiastisch gepflegtes Steckenpferd bürgerlicher Rechtskonservativer.
Sicher muß ein »Blankziehverbot« nicht automatisch in die angerissenen Richtungen gehen. Der Weg ist lediglich mit intendiert. Andererseits: Da keine politische Kampagne Ewigkeitsgarantien abgeben kann, erscheint mir der konkrete Beispieleffekt doch höherwertig als politische Schäden, welche eventuell eintreten können, es aber nicht zwangsläufig müssen.
Solche Forderungen überprüft man am besten auf Schlüssigkeit, indem man das macht, was man bei rassistischen Äußerungen, die von manchem nicht so wahr genommen werden, tun soll. Man kehre den Sachverhalt um.
Aus Solidarität mit den Männern sollten Frauen im Geschäftsleben auch nur noch graue Anzüge tragen und auf sämtliches Makeup verzichten.
Aus Solidarität mit den Männern sollten Frauen darauf verzichten, sich immer nach der letzten Mode zu kleiden.
Usw. Es ist Zeit für einen Mittagsschlaf.
Man könnte ja einfach darauf verzichten, für derartige Fragen generalisierte Universallösungen zu verlangen und es einfach dem Ermessen der Veranstalter überlassen. Die Sache scheint ja tatsächlich so zu liegen, dass die eine Hälfte der weiblichen Menschheit massiv unter dem leidet, was die andere Hälfte der weiblichen Menschheit vehement fordert (Stichworte "Bloßstellung" gegen "lustvolle Selbstermächtigung"), wozu erschwerend noch hinzu kommt, dass erhebliche Teile beider weiblichen Kompartimente gemeinsam darunter zu leiden scheinen, wenn sich Männer das wünschen, was das letztgenannte weibliche Kompartiment fordert. Ein Problem, das in ganz ähnlicher Weise übrigens auch das Thema Gendergerechtigkeit betrifft. Die einen wollen Geschlecht inklusive moderner Formen von Geschlechtsbewusstsein sichtbar machen, die anderen wollen es unsichtbar machen. Beides gleichzeitig ist problematisch, sofern gesetzliche Regelungen angestrebt werden.
...es sind doch Männer die diesen Quatsch brauchen und nicht die Frauen, Sie Bl..man!!!
ehrlich, ansonsten haben wir keine Probleme, ja?! Die Welt löst sich gerade in Scheiße auf und Ihr habt solche "Probleme". Jeder 9te stirbt an Hunger...HALLO!!!
Und was wollen Sie einem begriffsstutzigen Bl..man jetzt eigentlich sagen? Bitte antworten Sie in ganzen Sätzen, die einen Zusammenhang erkennen lassen.
so, so, da ist det freitag & dsa missy magazin als dochnoch in der zonr der ununtescheudbarket von realsatire, satire, irnoie, "advocatide diaboli" "outing" vefahren angelommen. dsa linkt kuklrtenzenten t-shirtzwang für männer verlange wo in hedem freibad alle männe obenohnr rumlaifen und es auch sonst so maschren könneten 8abr nicht tun9, kan auch euin fakemeldung imdienste der guten rhteoriksache sein.
solche verwirrzngsvefahrfen nehmen den gehne fadst jede reale argumentionsbasis -allredings ha sa dADA doch ei nre höhe masstgäbre gesetzt, dasd muss man schon sagen!
na ja, ich habe diese Probleme nicht^^ und brauche diesen Quatsch auch nicht, aber es macht doch immer wieder Freude, zu sehen, was im Freitag für wichtig erachtet wird^^
nebenbei, die Welt löst sich gerade nicht in Scheiße auf, eigentlich löst sie sich überhaupt nicht auf, nur wir Menschen beweisen ein ums andere Mal, dass wir eigentlich ein fehlgeschlagenes Experiment und überflüssig sind^^ unserer Entsorgung übernehmen wir - die Experimentatoren danken - ja freundlicherweise schon selbst
Liebe Leute!Die Diskussion vergißt das Kernproblem der Nacktheit:Beim Ausziehen werden die sekundären Geschlechtmerkmale sichtbar, die offenkundig immer noch heftige sexuelle Reizwirkung haben. Sonst würden wir darüber nicht sprechen müssen.Oberkörper mit Brüsten sind sexuell reizträchtig, Gesichter mit/ohne Bart allerdings nicht so ausgeprägt.Penis, Scheide und Po sind sexuell reizträchtig, Bäuche mit/ohne Fett nicht, können aber störend wirken.Also ist das Entblößen des Oberkörpers je nach Vorhandensein von sekundären Geschlechtsmerkmalen von Reizwirkung oder auch nicht.Erst wenn das bedacht wird, macht die Überlegung, was "gerecht" oder "solidarisch" wäre, Sinn, meine ich.
..."Aus Solidarität mit den Männern sollten Frauen im Geschäftsleben auch nur noch graue Anzüge tragen und auf sämtliches Makeup verzichten.
Aus Solidarität mit den Männern sollten Frauen darauf verzichten, sich immer nach der letzten Mode zu kleiden."
Es sind die Männer die diesen Quatsch (Make up, neueste Mode etc.) brauchen! Jetzt verstanden?
Grenzpunkt 0 hat die Umkehrung der Ursprungsforderung vorgeschlagen, um die Adsurdität derselben deutlich zu machen... So habe ich das verstanden!
Ursprungsforderung
Danke.
Und aus Solidarität sollten Frauen im Sommer im Büro oder zu sonstigen schicken Anlässen nur lange Hosen und keine offenen Schuhe tragen?
Selten so ein Durcheinander in einem Text gelesen, der nur gewohnt gießkannig ach so schicke Verachtung über den Mann als solchen ergießen will. Finde mich in keinem Absatz, keiner Zeile, keinem Wort darin wieder. Antimännlicher Rassismus durch Projektion von individuellem Idiotentum auf ausnahmslos jedes Lebewesen der Sorte Mann; mehr ist das da oben nicht.
Irgendwo schreiben Sie, Männer müssten sich nicht messen (lassen) - und später, als es um Frauen geht, es müsse nicht jeder Körper perfekt sein. Sagen Sie mal, kennen Sie überhaupt irgendeinen durchschnittlichen Mann? Oder nur schamlose, perfekt gebaute Zuchtmaschinen?
Vielleicht mal den Freundeskreis wechseln, wa.
„Mit den Argumenten dieser Aktivisten ließe sich so ziemlich jeder CSD verbieten.“
Na, aber das ist doch supilinks! Immer schön in Einklang mit Trumputinismus und erdoganistischem Islamismus schwingen. Das is ja sowas von antifaschistisch und antikapitalistisch, besser geht‘s doch gar nicht. Nieder mit Gayropa! Burkapflicht für alle!
Guten Abend.
danke für diesen artikel. ich möchte in der öffentlichkeit weder mit männlichem noch mit weiblichem körperkult konfrontiert werden. angemeldete und/oder künstlerisch-sozialkritisch wertvolle aktionen (csd, pussy riot u.ä.) gern ausgenommen. aber schweinchen schmerbauch und trulla titti von umme ecke sollen sich bitte in ihrer privatsphäre nackig machen. die überschätzen ihre ausstrahlung ohnehin.
>>...aber schweinchen schmerbauch und trulla titti von umme ecke sollen sich bitte in ihrer privatsphäre nackig machen.<<
Die denken sich halt einfach: "Wer herguckt ist selber schuld".
KURZFRISTIG ENTHACKT
so, so, da ist det freitag & das missy magazin als dochnoch in der zone der ununtescheudbarkeit von realsatire, satire, irnoie, "advocati diaboli" "outing" vefahren angekommen. dass linke kulurzentren t-shirtzwang für männer verlangen, wo in jedem freibad alle männe oben ohne rumlaufen und es auch sonst so maschen könneten aber nicht immer tun, kann auch eine faemeldung im dienste der guten rhteoriksache sein.
solche verwirrzungsvefahrfen nehmen den gehne od har leser fast jede reale argumentionsbasis -allredings hat da DADA doch ei nre höhe masstgäbe gesetzt, dasd muss man schon sagen!
DAS IS ZEIN ETKETTENSCHWINDEL: das "klein schmutzig geheinis sex". das mit KOKETRUIE & CHRITLICHRE ERNÄTEHEHE die FREIZEIT docnochzur GEHORSAMNSZEIT macht, mus mui TASNRAswex zur KIRCHZRENALTERNATIVE aufgebaut werden. Bri d gelgenhr kanmanz br SPINPOT lwsen, was ETHIK und PIETA (d.h.LEITUING DR VERNUNFT (für andre) professionell, bewiesen , zu sein hat.
"Die mensvhf niebemnmeh zr rachr als zum mitleid und wollen,ds dze andrmn bach ihem sine leben (HERRSCHSUCHT) (aucv & ged frazwn, dt da s gar nicht "ahnen".sondrrn immer gleich alles für absolut wahr halten was ihnenspontan in den kopf kommt!
Man stelle sich vor, die Suffragetten hätten anstelle des Frauenwahlrechts die Abschaffung des Männerwahlrechts gefordert. "Aus Solidarität".
voll der falsche ansatz!
"shirt? - NO SERVICE!" muss es heissen. runter mit den unterdrückenden shirts, freiheit für die titten! büstenhalter auf den scheiterhaufen und weg mit der wäsche, damit sich die unterdrückten massen (okay, bei manchen ist mehr sahel-zone) frei bewegen können. so wie männliche bierwampen das auch können!
ironie off!
im ernst: für sowas verschei**en manche lebenszeit während kindern in afrika mit NOMA das gesicht wegfault, immer noch yezidinnen in ID-gefangenschaft sind, mütter in der schweiz immer noch keine bezahlte karenz haben, usw. und so fort.das ist für mich gespeibsel einer gesellschaft der es zu gut geht.
ist interessant diese "Kleidervorschrift", Naturvölker hatten diese nicht, bevor "unsere" Missionare kamen um diese zu "bekehren"
ist interessant diese "Kleidervorschrift", Naturvölker hatten diese nicht, bevor "unsere" Missionare kamen um diese zu "bekehren"
Bin ich auch dafür.
Somidarität mit Männern z.B. im Hochsommer. Während die Damen in Kleidern und Röcken leicht bekleidet sich einem Teil der Hitze entziehen dürfen, gilt für die meisten Männer: lange (Anzug-) Hose und Hemd. Sandalen sind auch nicht gerne gesehen, am Männerfuß auf der Arbeit, während die Damen in Sandaletten und sonstigem auch hier sich Luft verschaffen können. Und wenn ich den diesjährigen Trend in der Modebranche so betrachte, sehe ich durch „High Waist“ verbunden mit „Bauchfrei“ und „Hotpans“ genug Selbstbewusstsein bei jeglichen Körpertypen um letztendlich auch bei Festivals oder im Sport „blank zu ziehen“ ohne das sich die TrägerInnen dieser Mode in irgendeiner Art und weise sich Gedanken über den „männlichen Blick“, der abwertend oder begehrlich daher kommen kann, zu machen. Auf Konzerten ohne BH und blank kann man doch machen, wäre mir beim Mosh Pitt unangenehm, aber wenn das Bedürfnis da ist, warum nicht?! Wie schon erwähnt, „Body Shaming“ scheint bei den meisten nicht mehr vorhanden oder überhaupt nie dagewesen zu sein. Darauf solidarisiere ich mich mal gleich mit den Männern und ziehe blank. In Fitnessstudios habe ich noch nie einen nackten Männeroberkörper gesehen, schon alleine weil trainieren mit blankem Oberkörper gegen Hygieneregeln verstößt. Dafür aber viele Frauen im Bustier/ Sport BH, inklusive mehr freier Haut als es den Männern dort zugestanden wird. Und die Trägerinnen sind auch hier in den verschiedensten Körperfacetten zu finden. Vielleicht weniger in der akademischen Schreibstube verbringen und etwas mehr raus gehen, auch in Gebiete in denen nicht vornehmlich linke Abiturientinnen in Körperversteckenden, sackigen Klamotten und Kastenbrillen rum hängen...?
Fürchterliches Geschwurbel.
Die Männerbrust ist nicht als sekundäres Geschlechtsmerkmal in die soziokulturelle Ausprägung unserer europäisch gebildeten Kultur gelangt.
Also, was soll der Quatsch ? Es gibt nix, nirgend etwas was als Gleich mit Gleichem zu vergleichen wäre.
Dämlicher Eingangsbeitrag und der Rest hier ist auch nicht besser.
>>Die Männerbrust ist nicht als sekundäres Geschlechtsmerkmal in die soziokulturelle Ausprägung unserer europäisch gebildeten Kultur gelangt.<<
Eher schon die Putenbrust, geschlechtsneutral.
Nein, Scherz beiseite: Kultur ist nicht statisch. Sonst wäre sie ja Religion.
In den 1970ern ff galten BHs und sowas als Instrumente für die Unterdrückung der Frauen und nun........ Prüderie ist wahrlich weder links noch sonstwie emanzipatorisch. Frau Verena Reygers will da in in Identitärenlinker Manier den Menschen was vorschreiben. Wann müssen denn die Frauen Dschador, oder sowas tragen ???? oder gilt das bei Frau Verena Reygers als Zeichen von Unterdrückung ???? anstatt hier so eine prüderiesaure pseudolinke Debatte anzustoßen sollte sie sich mal lieber um so Menschenverachtende Shows von Heidi Glump kümmern.
Bester Kommentar. Danke.
Als ich in München aus einem Schwimmbad geworfen wurde (aufgrund Oben-Ohne-Aufenthalts), sogar mit der Androhung eines Polizeieinsatzes, und danach mich mit einer Beschwerde an die Antidiskrimminierungsstelle der Bundesregierung wandte, wurde ich darüber informiert, dass es sich hier nicht um diskrimminierung handeln würde, sondern das Vorgehen des Bademeisters völlig legitim gewesen sei! Ich bin nach wie vor fassungslos.