Die CSU - die letzte Volkspartei

Realsatire Die neuesten Wahlprognosen sehen die CSU bei der Landtagswahl bei 47%. Das bedeutet die absolute Mehrheit nach Sitzen. Die CSU ist in Feierlaune.

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Seehofer trifft sich mit seinen engsten Vertrauten, Generalsekretär Dobrindt und der Fraktionsvorsitzenden Christa Stevens, um die letzten Abstimmungen für den Wahlkampf vorzunehmen.

Seehofer: Ist das nicht ein heißer Tag heute, viel zu schön, um zu arbeiten.

Stevens: Ja, lieber Horst, davon träumen wir alle, mit wenig Aufwand das Maximale zu erreichen.

Dobrindt: Dieser These muss ich entschieden widersprechen. Ich habe geackert wie ein Pferd. Von nichts kommt nichts.

Seehofer: Du musst mal wieder etwas Speck ansetzen, mein lieber Alexander. Das geht auf die Dauer an die Substanz, wenn man nichts auf den Rippen hat.

Stevens: Also, ich habe mir ja ernsthaft Sorgen um unsere CSU-Abgeordneten gemacht, jetzt nachdem sie ihre Verwandten ganz allein alimentieren müssen und nicht mehr auf Staatshilfe zurückgreifen können.

Dobrindt: Da haben wir gerade noch mal die Kurve gekriegt. Der bayrische Wähler beweist doch immer wieder seinen ausgeprägten Familiensinn.

Seehofer: Also Kompliment meine liebe Christa, wie schnell Du die Verwandtschaftsaffäre in den Griff bekommen hast. Jetzt haben wir eine Regelung, die in jeder Hinsicht ausbaufähig ist.

Dobrindt: Das ist nun mal eine Deiner Stärken, lieber Horst, diese hohe Anpassungsfähigkeit an tagespolitische Ereignisse. Fast könnte man meinen, Du hast schon eine Lösung für ein Problem parat, das es noch gar nicht gibt.

Stevens: Zum Glück haben wir mit der SPD, sprich mit dem Kandidaten Ude kein Problem. Die SPD liegt jetzt bei 18%. Es dauert nicht mehr lange, dann sind die einstellig.

Seehofer: Es gibt ja Leute, die schneller denken als sie sprechen. Bei Ude liegt der Fall anders, der spricht deshalb so langsam, weil sein Denkapparat nicht nachkommt.

Dobrinth: Wir müssen eigentlich nur darauf achten, dass die FDP nicht über die 5% kommt. Von uns gibt es jedenfalls keine Leihstimmenkampagne.

Stevens: Wir müssen nur die Reihen geschlossen halten, uns keinen Skandal mehr leisten und für eine zügige Auszahlung bei den Flutopfergeschädigten sorgen.

Seehofer: Gutes Stichwort, liebe Christa. Die Flut kam ja gerade noch rechtzeitig. Eine bessere Wahlkampfunterstützung hatten wir gar nicht bekommen können.

Dobrindt: Wie sieht es eigentlich bei unseren Ministern in Berlin aus. Da mache ich mir Sorgen um den Tanzbär Friedrich. Der hat so seine Probleme mit 3 Buchstaben. NSU, NSA und BND zum Beispiel.

Stevens: Gut, dass sich der Friedrich in Berlin tummelt. Für Bayern kommt er jedenfalls nicht in Frage. Aber er hält den rechten Rand bei der Stange, nicht dass die uns zu weit abdriften.

Seehofer: Bayern wir von mir regiert und Bayern geht es so gut wie noch nie. Die Wirtschaft brummt, die Staatschulden haben wir im Griff, wir können uns sogar kleine Wahlgeschenke leisten. In 2018 gibt es bei uns keine Arbeitslosen mehr, weil bei uns jeder Arbeit bekommt, egal zu welchem Lohn.

Dobrindt: auf das fränkische Rumpelstilzchen Markus Söder musst Du schon ein wenig aufpassen, lieber Horst. Seit der Guttenberg weg ist, sieht er sich als Deinen möglichen Nachfolger.

Seehofer: Wenn die CSU mit absoluter Mehrheit die Landtagswahlen gewinnt, bleibe ich ungefährdet an der Spitze und im Gegensatz zur Bundeskanzlerin Merkel habe ich es nicht nötig, meine Parteifreunde auf die eine oder andere Art zu entsorgen.

Stevens: Alle stehen hinter Dir, lieber Horst. Das Wahlprogramm wurde geschlossen verabschiedet. Außer Gauweiler waren alle dafür.

Seehofer: jede Partei braucht ihren Pausenclown. Schlimm wird es nur, wenn der Pausenclown auch Parteivorsitzender ist. Aber zurück zu Söder. Ich habe ja die Ilse Aigner nicht umsonst nach Bayern zurückgeholt. Die wird dem Söder ordentlich einheizen.

Dobrinth: Am Ende tun sich die beiden zusammen.

Seehofer: So ein Blödsinn. Jetzt gewinnen wir zunächst einmal die Landtagswahl mit absoluter Mehrheit und sorgen im Bund für klare Verhältnisse. Die FDP kann ja im Bund weiter mitmischen, solange sie mir in Bayern vom Hals bleibt.

Seehofer: Was macht der Fall Mollath?

Stevens: Der schmort immer noch in der Psychiatrie in Bayreuth. Nach den Wahlen sehen wir dann weiter.

Dobrindt: Für die Merk musst Du auch noch eine Alternative suchen. Sie ist zu einer echten Belastung in Deinem Kabinett geworden.

Seehofer: Merk hin, Merk her. Das Thema Mollath muss noch vor der Wahl vom Tisch. Ich wünsche keine weiteren Störfelder. Der Sieg der CSU muss triumphal und epochal sein, bei aller Bescheidenheit natürlich.

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