Rösler und die aufgepumpte FDP

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Frau Merkel trifft sich mit Kauder und Pofalla im Bundeskanzleramt, um eine Nachlese der Nominierung Gaucks zum Bundespräsidenten vorzunehmen und vor allem die Verhaltensweise Röslers in dieser Angelegenheit zu besprechen.

Merkel: Schlimm genug, dass Gauck jetzt unser neuer Bundespräsident wird. Mit dem kann ich aber leben, weil er auch nicht aus seiner Haut kann. Schließlich musste er lange warten, bis er wählen durfte.

Kauder: Liebe Angela, ich stimme Dir zu, vor allem musste er noch länger warten, bis er selbst gewählt wird.

Pofalla: Also der Gauck ist schwer einzuschätzen. Das mag ich gar nicht, nicht dass der am Ende den "Bosbach" mimt.

Merkel: Erinnere mich bloß nicht an diesen Vorfall, lieber Ronald, wo Du Dein loses Mundwerk nicht im Zaum halten konntest. Deine Probezeit hier im Bundeskanzleramt ist noch nicht abgelaufen.

Kauder: Wir sollten uns dem eigentlichen Quertreiber der Koalition, Herrn Rösler, widmen, der zusammen mit dem Vorturner Brüderle den Aufstand geprobt hat und sich jetzt bei den Talkshows in Szene setzt, weil er Dir, liebe Angela, eins auswischen konnte.

Pofalla: Ich kann diese Fresse von Rösler nicht mehr sehen. Diese auf Bonsai-Format gestutzte FDP mit nicht einmal 2% Wählerzustimmung plustert sich hier auf, als ob sie noch irgendetwas zu melden hätte.

Merkel: Wer mich kennt, der weiß. dass ich über ein Elefantengedächtnis verfüge und die Geduld einer Königskobra habe. Wenn ich dann zubeiße, dann ist der Biss tödlich. Und diese Zwergmaus Rösler bekomme ich auch noch zu fassen.

Kauder: Wir könnten ja versuchen, uns mit der SPD zu arrangieren und eine große Koalition anstreben.

Pofalla: Genau wir tauschen die FDP gegen die SPD aus.

Merkel: Meine Herren, wir stehen doch deshalb so gut da, weil sich die FDP in der Regierung befindet. Ein schwacher Koalitionär ist mir allemal lieber als eine SPD, die Morgenluft geschnuppert hat. Dann sitzt anstatt des Parteisoldaten Schäuble Steinbrück im Finanzministerium und der Garbiel kommt noch auf die Idee, das Wirtschaftsressort zu besetzen. Nein, meine Herren, das Thema sitze ich so lange aus wie irgendmöglich. Meine Beliebtheitswerte steigen und nicht die meiner politischen Gegner.

Kauder: Wir müssen doch nicht mit der SPD, wir könnten doch auch mit den Grünen.

Pofalla: Wir halten uns alle Machtoptionen offen. Ein bisschen Öko, ein bisschen Mindestlohn und fertig ist die jeweilige Koalition.

Merkel: So gefällst Du mir, lieber Ronald, nach allen Seiten offen halten, den Gegner klein halten und keine Fehler machen, die sich gravierend während der Amtszeit auswirken könnten.

Kauder: Und sich alle möglichen innerparteilichen Gegenkandidaten fürs Kanzleramzt durch Wegloben oder Wegmobben vom Hals halten.

Pofalla: Für das Letztere bin ich zuständig.

Merkel: An die Arbeit meine Herren und behalten Sie mir den Rösler im Auge.

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