SPD - Was tun???

Realsatire Die neuesten Umfragen zum Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück verheißen nichts Gutes. Selbst 1/3 der SPD-Wähler präferieren Merkel. Eine schallende Ohrfeige für Steinbrück.

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Im Willy Brandt Haus treffen sich Gabriel, Nahles, Steinbrück und Steinmeier zu einem Krisengespräch, um noch zu retten, was zu retten ist. Es herrscht eine Grabesstimmung. Nur Andrea Nahles ist gut drauf.

Gabriel: Jetzt haben wir die Niedersachsenwahl mit Ach und Krach gewonnen. Die Umfragen zur Bundestagswahl verheißen aber nichts Gutes. Der Abstand zur CDU/CSU liegt bei 13%. Ich drücke es mal vorsichtig aus, das ist besorgniserregend.

Nahles: Das ist doch nicht weiter schlimm, mein lieber Sigmar. Wir werden das aufholen, nicht wahr, mein lieber Peer.

Steinbrück: Diesen sarkastischen Unterton kannst Du Dir sparen, Andrea. Ich weiß selbst, dass es nicht zum Besten steht. Aber ich werde kämpfen bis zum Umfallen, das bin ich mir und meiner SPD schuldig.

Steinmeier: Wer im Loch sitzt, hat einen verstellten Blick nach oben und kann das Tageslicht nicht sehen, meine Herrschaften. Wir müssen uns Stück für Stück nach oben durcharbeiten, damit wir das Licht am Ende des Tunnels erblicken können.

Gabriel: Sehr richtig, mein lieber Frank-Walter, wir lassen uns nicht unterkriegen. Es sind noch knapp 8 Monate bis zur Bundestagswahl. Da ist noch nichts entschieden.

Nahles: Die Presse hat jetzt zunächst einmal den Brüderle in der Mangel. Das verschafft uns etwas Luft. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser „Tief ins Glas Blicker“ von der FDP uns einmal so nützlich sein könnte.

Steinbrück: Es wundert mich ja schon, dass diese Journalistin vom Stern den Brüderle überhaupt akustisch verstanden hat.

Steinmeier: Was heißt hier verstanden. Ich habe gehört, dass sie das Gespräch mit ihm heimlich mitgeschnitten hat.

Gabriel: Das erklärt auch, warum es über ein Jahr gedauert hat, bis der Artikel erschienen ist. Die haben einfach so lange gebraucht, bis sie in der Redaktion sein pfälzerisches Gelalle entschlüsselt haben.

Nahles: Du könntest auch etwas fürdeine Frauenakzeptanzquote tun, mein lieber Peer. Die Frauen mögen Dich einfach nicht. Dieses Machogehabe kommt heute nicht mehr an.

Steinbrück: Wie soll ich das verstehen, Andrea. Ich bin doch kein Sexist.

Gabriel: Wer redet denn von Sexismus, mein lieber Peer. Aber es ist schon wahr, Du könntest Dich in der Zielgruppe der Frauen, die immerhin 50% der Wählerschaft ausmacht, besser positionieren.

Steinmeier: Wie wär`s denn mit einer Charmeoffensive, verbunden mit einem typischen Frauenthema.

Nahles: Peer könnte den Weg für Hannelore Kraft frei machen. Dann wäre alles in Butter.

Gabriel: Was ist denn das für ein Unsinn. So kommen wir niemals aus dem Jammertal heraus. Wir brauchen konstruktive Vorschläge.

Steinbrück: Um eines klar zu stellen. Ich werde mich nicht verbiegen, nicht für die Frauen, nicht für die Linken oder irgendwen. Ich segle hart am Wind, analysiere knallhart und wem das nicht passt, der soll wenigstens am Wahltag zuhause bleiben.

Steinmeier: Ist schon gut, wir sind doch alle froh, dass wir Dich haben, mein lieber Peer. Wo Deine Fähigkeiten liegen, ist jetzt offenkundig geworden. Die Kanzlerin will nur ein Rededuell mit Dir machen, obwohl wir 2 gefordert haben.

Gabriel: Merkel ist nicht nur eine Keifzange, sondern auch eine Kneifzange. Wir müssen ihre Schwachstelle, zu sämtlichen Themen nichts zu sagen, stärker attackieren.

Nahles: Wir können Merkel nicht noch einmal ihre Wahlkampftaktik der asymmetrischen Demobilisierung durchgehen lassen, die beim letzten Bundestagswahlkampf so erfolgreich praktiziert wurde.

Steinbrück: Genau, meine liebe Andrea. Von der Bundeskanzlerin werden viele Etiketten auf Flaschen geklebt, in denen nichts drin ist. Ich werde Merkel demaskieren, sie vor mir her treiben und sie zu Fehlern zwingen. Die soziale Gerechtigkeit brennt vielen Deutschen auf den Nägeln.

Gabriel: Es ist offenkundig, dass es zu einem Lagerwahlkampf kommen wird. Auf der einen Seite Schwarz/Gelb, auf der anderen Seite Rot/Grün. Wir haben aktuell ein Mobilisierungsproblem. Der Stimmenfang bei der Linkspartei erschöpft sich allmählich. Da ist nicht mehr viel zu holen.

Steinmeier: Auf Bundesebene wird es zu einer Leihstimmenkampagne der CDU zugunsten der FDP nicht kommen. Seit der Niedersachsenwahl sind die Messer zwischen der CDU/CSU und der FDP gewetzt. Wenn die FDP nicht rein kommt, haben wir die Nase vorn.

Nahles: Darauf läuft es hinaus. Aber es ist keinesfalls sicher, dass die FDP rausfliegt. Wir müssen der Union die Wähler abjagen. Wahlen werden nun mal in der Mitte entschieden.

Gabriel: Genau so ist es. Wenn wir es schaffen, die aktuelle Differenz zwischen der SPD und der CDU/CSU auf ca. 5% zu verringern, können wir mit den Grünen regieren.

Steinbrück: Ich werde mich ins Zeug legen, nur noch Dinge sagen, an die ich selbst nicht glaube, meinen Ego zügeln, Frauen auch zu Wort kommen lassen, die Parteilinken verhätscheln, weil ich das einfach mir selbst schuldig bin. Und sonst niemand.

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