Unruhe

Läufer Marc Buhls wunderbarer Roman "Der Lauf zu den Quellen des Nils"
Exklusiv für Abonnent:innen

Die Unruhe, so hat es ein alter Mystiker, Thomas von Kempen, einmal ausgedrückt, sei der Hintern des Teufels - eine Formulierung, die Ernst Bloch schließlich noch zu einem Leitmotiv seines Denkens und Schreibens gemacht hat. Ja, warum soll man auch, spricht der weise Mann des Mittelalters weiter, Ruhe suchen, wo der Mensch zur Unruhe bestimmt ist. Die Ruhe kommt dann sowieso schon von alleine - irgendwann in der Ewigkeit des Paradieses und anderer seliger Jagdgründe.

Der in Freiburg lebende, 1967 geborene Schriftsteller Marc Buhl hat nun ein solches Buch der Unruhe geschrieben - einen Roman, der auf den ersten Blick ein Gegenbuch zu Nadolnys Klassiker Die Entdeckung der Langsamkeit darstellt. Denn wo Nadolny im Gewand des historischen Romans die Geschichte und Geschicke jenes