Tröstliches zum Erduntergang durch CERN und Take Shelter

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Autonomes Seminar an der Humboldt-Universität zu Berlin (seit 1998)

ehrenamtlich, entgeltfrei und offen für alle Infotelefon 030 - 42 85 70 90 - eMail: autonomes.seminar@t-online.de

Berlin-Pankow, den 19. März 2012

Liebe TeilnehmerInnen und Interessierte, nachdem am letzten Mittwoch unser Wintersemester 2011/12 mit dem Offenen Seminar zum Thema "Exodus und Daniel-Apokalypse" ausklang, haben wir erst einmal "vorlesungsfreie Zeit". Unser SoSe 2012 beginnt dann am Mittwoch, den 11. April 2012 mit dem Offenen Seminar „Melancholie und Apokalypse“ – Thema des fünften Treffens: „Die christliche Apokalypse am Beispiel der Offenbarung des Johannes“.

Zwischendurch treffen sich die Interessierten auf Empfehlung von Gisela am Donnerstag, den 22. März 2012 im „Kino Central“, um gemeinsam nachfolgenden Film anzusehen. Leider steht bis soeben jetzt die Uhrzeit des Filmbeginns nicht fest. Bitte unter www.kino-central.de/index.html nachschauen.

TAKE SHELTER - EIN STURM ZIEHT AUF

Offizielles Abstract: Curtis LaForche lebt mit seiner Frau Samantha und der gemeinsamen sechsjährigen, tauben Tochter, Hannah in einer Kleinstadt in Ohio. Als Teamleiter einer Sandgewinnungs-Firma verfügt er über ein bescheidenes Einkommen. Samantha, Hausfrau und Mutter, verdient mit einem Teilzeitjob als Näherin dazu, indem sie ihre handgefertigten Artikel jedes Wochenende auf dem Flohmarkt verkauft. Das Geld ist knapp und die Familie muss ständig kämpfen, um die Ausgaben für Hannahs Krankenversicherung und Förderschule abzudecken. Dennoch werden Curtis’ und Samanthas Liebe und ihr glückliches Familienleben nicht davon beeinträchtigt. Aber dann beginnen Curtis' Alpträume von einem herannahenden apokalyptischen Sturm. Er behält diese verstörenden Erlebnisse für sich und verarbeitet seine Angst, indem er obsessiv einen Schutzbunker im Garten baut. Sein anscheinend unerklärliches Verhalten irritiert und verwirrt Samantha und Kollegen, Freunde und Nachbarn wenden sich von ihm ab.

Doch die Belastung für seine Ehe und die angespannte Beziehung zu seinen Mitmenschen sind nichts im Vergleich zu der Bedrohung, die sich in Curtis’ Träumen manifestiert. Da seine verstörenden Visionen auf irgendeine Katastrophe hinzudeuten scheinen, vertraut sich Curtis Samantha an – und stellt somit deren Liebe auf eine harte Probe.

Ort: Central-Kino -Rosenthaler Str. 39, Berlin-Mitte (am Hackeschen Markt)

englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

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Einladung zum SoSe 2012 – AutS-Vorbereitungstreffen:

Wir treffen uns am Samstag, den 31.3.2012, 18:00 Uhr open end in der Wohnung von Isa, um das SoSe 2012 thematisch vorzubereiten.

Damit Isa weiß, wie viel Leute kommen, mögen sich alle Interessierten bei mir anmelden: autonomes.seminar@t-online.de

Vorschläge bitte direkt an mich. Eine Zusammenstellung geht dann an alle.

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Thema CERN: Weltuntergang durch menschengemachte Schwarze Löcher? Frank schreibt:

Ich glaube, dass ich vielleicht etwas aus meiner eher duenn substantiierten physikalischen sicht zum besten geben sollte. Ich bin eben kein physiker.

Was mir an den ausfuehrungen aufgefallen ist, ist, dass er den begriff attraktor in einem sinne gebraucht hat, die ein mathematiker so nicht gebrauchen wuerde. Es geht dabei eher um vieldimensionale zustaende in einem ereignisraum, die ein dynamisches system einnehmen kann. Als attraktoren gelten da zustaende, die in irgendeiner weise stabilitaet darstellen sollen.

Aber zu dem, was mir physikalisch aufgestoszen ist: der erwaehnte ereignishorizont bezieht sich auf das modell der relativitaetstheorie, die ja bekannter weise von Einstein vorgestellt wurde. Es ist so zusagen die scheideflaeche im raum, an der sich entscheidet ob es nur noch in richtung "loch", oder noch davon weg gehen kann (selbst fuer das licht (als eine form der strahlung)). Nun ist aber das problem, dass diese scheideflaeche in der realitaet keine flaeche im mathematischen sinne ist, sondern eher ein sehr duenner durchgangsbereich. Hawking hat sich damit beschaeftigt und der grund ist die natur der elementarteilchen als wellen-teilchen-zwitter. Deren position ist nicht punktfoermig (ohne ausdehnung) sondern deren aufenthaltsort hat eine gewisse wahrscheinlichkeit um einen punkt herum. Da es sich um eine wahrscheinlichkeit handelt, ist der aufenthaltsort zufaellig. Es gibt also eine unschaerfe, wie sie Heisenberg konstatiert hat.

Daraus hat Hawking gefolgert, dass aus dem ereignishorizont eines schwarzen loches staendig strahlung (und mit der masse-energie-aequivalenz auch masse) "heraussuppt". Wenn es also nicht mit neuer masse gefuettert wird, dann muesste es langsam aber sicher zerstrahlen.

Nun ist es so, dass die schwarzen loecher, die im CERN produziert werden in der groesze von elemantarteilchen sind. Bei dieser groesze sollte dieser unscharfe ereignishorizont einen groszen teil des schwarzen loches ueberdecken und die beteiligten innereien befinden sich mit hoher wahrscheinlichkeit nicht nur drinnen sondern auch gleichzeitig draussen und sollten so sehr schnell wieder auseinanderfliegen. Wie auch erwaehnt, findet dieser vorgang sowieso staendig in der erdathmosphaere statt, weil sie staendig mit hochenergetischen teilchen der sonne beschossen wird.

Einstein hatte zu dieser unscharfen, zufaelligen natur der elementarteilchen keinen guten zugang. Er konnte das nicht gut annehmen und sagte: gott wuerfelt nicht. Aber die experimente sind ziemlich deutlich pro zufall und unschaerfe.

Bleiben also in meinen augen eher die aktivitaeten der ingenieure auf den feldern der biologie und des atoms... Wobei die natur ja selbst staendig an ihren kreaturen (egal welcher groesze) herumbastelt.

Jau, soweit dazu. […] Na denn: ich konnte zwar vielleicht nur eine sorge entkraeften, aber besser als nichts. Bis denne, FH

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Zum Schluss noch die Stimme von Martin Heidegger auf Youtoube:

Martin Heidegger: Der Satz der Identität

www.youtube.com/watch?v=Hky3Sr1_bbs

Martin Heidegger: Was heisst Denken?

www.youtube.com/watch?v=wBWkMC5bow0


Martin Heidegger: Zeit und Sein (1962)

www.youtube.com/watch?v=nwirGZE2J6o

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ciao, Wolfgang Ratzel

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Wolfgang Ratzel

Aus einem drängenden Endbewusstsein entsteht der übermäßige Gedanke an einen anderen Anfang.

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