Säulen im Sturm

Krise Der „Tsunami“ erreicht den Sozialstaat. Die letzte Klammer einer auseinanderdriftenden Gesellschaft muss geschützt werden
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Jeden Abend zur Tagesschau-Zeit „erreicht die Krise“ einen neuen Unternehmenskontinent: Nachdem sie US-Immobilien überspült und Banken mitgerissen hat, brechen die Wogen mittlerweile über der Industrie zusammen und fegen mit mehr oder weniger Gewalt über die Beschäftigungsmärkte. In der öffentlichen Wahrnehmung einem unaufhaltsamen Tsunami gleich, erreicht die Welle nun auch die deutschen Sozialsysteme – bislang noch ein Fels der Stabilität im Strom der dahinschwindenden Werte.

Dass dieses mögliche neue Flutopfer vergleichsweise spät in den publizistischen Verhandlungsraum gerät, hat objektive und subjektive Gründe. Zum einen schlägt die über Kurzarbeit noch abgefederte Jobkrise verzögert und mit un