Im Rahmen der Sonderpräsentation „EMBODIMENT“ vertieft das Museum im Kulturspeicher (MiK) die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Lviv (Lemberg) im Bereich des Kulturaustauschs. In Zusammenarbeit mit der renommierten Lviv National Academy of Arts zeigt das MiK vom 5. Juli bis 2. November 2025 insgesamt 15 Gemälde junger ukrainischer Künstler*innen.
Mit Werken von:Anna Podolets • Zlata Levkova • Viktor Brazhnyk • Sofiia Hubal • Yehor Harbuz • Mariia Ilynych • Orest Prykhoda • Anna Liubchenko • Anastasiia Tsymbaliuk • Yaroslav Yurkevych • Yuliia Hrytsyshyna • Eleonora Filoniuk • Sofiia Vovk • Anfisa Kutsenko • Sofiia Katolyk
Präsentiert werden Kunstwerke von Studierenden, die während des Krieges entstanden sind – in der Stille der Notunterkünfte, bei Taschenlampenlicht oder in den kurzen Pausen zwischen den Luftangriffsalarmen. Jedes dieser Bilder ist nicht nur ein künstlerisches Statement, sondern auch ein inneres Zeugnis für Widerstandsfähigkeit, Geistesstärke und einen tiefen Glauben an die Zukunft.
Der Torso als zentrales Element und Kunstobjekt
Die Werke – jeweils im Format 200 x 100 cm – kreisen alle um ein zentrales Motiv: die Erkundung des menschlichen Torsos, reduziert auf Rumpf – ohne Kopf, Arme oder Beine. Diese fragmentierten Körperbilder symbolisieren gleichermaßen Verletzlichkeit wie Stärke, Vollständigkeit wie Fragmentierung, Zerstörung und innere Integrität. Dieser Leitgedanke ist auf jedem der ausgestellten Bilder in einer individuellen, künstlerischen Ausdrucksweise umgesetzt. Für die Studierenden ist es eine Suche nach neuen Bedeutungen sowie Seh- und Ausdrucksweisen in einer Zeit, in der der menschliche Körper und seine Präsenz eine besondere Bedeutung haben.
Seit 2023 verbindet Würzburg und Lviv eine offizielle Städtepartnerschaft, getragen vom Wunsch nach konkreter Hilfe und langfristiger Zusammenarbeit. Die Ausstellung im MiK ist ein sichtbares Zeichen dieser Verbundenheit – kulturpolitisch wie menschlich. Sie bringt Stimmen aus Lviv nach Würzburg, macht Erfahrungen sichtbar und schafft Raum für Dialog, Empathie und kulturelles Lernen.
Städtepartnerschaft: Würzburg und Lviv
Die Stadt Würzburg unterhält zwölf Städtepartnerschaften, eine Patenschaft sowie zwei Freundschaftsverträge mit Orten auf der ganzen Welt. Seit 2023 verbindet Würzburg und Lviv eine offizielle Städtepartnerschaft, getragen von dem Wunsch nach konkreter Hilfe und langfristiger Zusammenarbeit.
Die bisherigen Schwerpunkte der Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Lviv lagen vor allem auf humanitärer und medizinischer Unterstützung sowie der Koordination von Hilfslieferungen. Im Zentrum stand dabei die Hilfe für das Rehabilitationszentrum „Unbroken“ in Lviv, das mit Unterstützung aus Würzburg erweitert und modernisiert wurde, um Kriegsverwundete – darunter viele Kinder – besser versorgen zu können.
Die in Würzburg ansässige Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) finanzierte den Ausbau eines Patientengebäudes mit mehreren Millionen Euro und unterstützt zusätzlich den Aufbau einer Reha-Abteilung im Kinderkrankenhaus.
Parallel dazu organisieren Würzburger Vereine wie „Liebe im Karton“, „Hermine“ und „Mrija“ umfangreiche Hilfstransporte mit medizinischem Material, Lebensmitteln und Fahrzeugen.
Auch die Stadtverwaltung pflegt enge Kontakte zu Lviv, mit regelmäßigen Delegationsreisen und der Einrichtung eines gemeinsamen Lenkungsausschusses, um die weitere Unterstützung zu planen. Die Partnerschaft ist dabei nicht nur ein offizielles Projekt der Rathäuser, sondern wird von einer breiten zivilgesellschaftlichen Initiative getragen.
Die am 4. Juli 2025 im Museum im Kulturspeicher (MiK) eröffnete Ausstellung „EMBODIMENT – Lviv National Academy of Arts (Ukraine)“ ist ein weiteres, sichtbares Zeichen der Verbundenheit – kulturpolitisch wie menschlich. Sie bringt Stimmen aus Lviv nach Würzburg, lässt Erfahrungen sichtbar werden und schafft Raum für Dialog, Empathie und kulturelles Lernen.