[...] So sehe ich dieses Jahr 2020 neben all dem Furchtbaren als das befreiendste Jahr meines bisherigen Lebens. Ich habe mich hier zu Hause einfach freigespielt, und das ist auch geblieben!
Zurück zum Hauskonzert: Warum ist genau das die Situation, in der sich [Ihre] Emanzipation so gut manifestieren kann?
Ich will das kurz machen, weil mir alles andere unangenehm ist: Ich habe diese Zeit gebraucht, um zu spüren, dass das alles wirklich aus mir selbst kommt. Das meine ich sehr, sehr ernst: Ich selbst reiche aus. Als Kind und Jugendlicher hatte ich da ganz andere Gedanken. Und insofern verbinde ich mit diesen Hauskonzerten wirklich ein inneres Ankommen.
– hanser-literaturverlage.de (Igor Levit und Florian Zinnecker im Gespräch mit Anselm Cybinski)
Menschen brauchen Musik
„Als Pianist ist er ein international gefragter Star, auf Twitter ein politischer Aktivist, und eigentlich sollte 2020 sein großes Jahr mit Beethoven-Konzerten in aller Welt werden – zu Ehren des großen Komponisten [...] Doch seit Corona ist auch für ihn alles anders. Am 12. März hat Igor Levit deshalb etwas begonnen, was sich mittlerweile zu einer Art musikalischem Lagerfeuer des Landes entwickelt hat: Jeden Abend um 19 Uhr streamt er auf Twitter und Instagram live sein Hauskonzert.“ – zeit.de (Igor Levit im Alles gesagt?-Podcast von Zeit Online)
Mann klarer Worte
„Die allermeisten Künstlerinnen und Künstler in diesem Land oder sehr viele - so hart es klingt: In vielerlei Hinsicht wurde an ihnen Verrat geübt. Damit meine ich überhaupt nicht, dass ich finde: ,Macht sofort alles auf, lasst uns wieder spielen, alles andere ist egal.‘ Das wäre grober Unfug und gefährlich. Es sterben zu viele Menschen jeden einzelnen Tag. Aber, finanziell sind die allermeisten alleingelassen worden. [...] Mir ist schon klar, das Wort Verrat ist sehr hart. Aber so fühlen sich sehr viele, und ich kann es ihnen nicht verübeln.“ – ndr.de (Igor Levit im NDR über Kulturschaffende in der Pandemie)
Der politische Pianist
„Musik sei wie tönende Luft, mit diesem schönen Satz zitiert Igor Levit im Salon-Gespräch mit Jakob Augstein den von ihm sehr geschätzten Komponisten Ferruccio Busoni (1866 – 1924). Als es im ersten Lockdown nicht nur in den Konzerthäusern beklemmend still wurde, setzte Levit sich Abend für Abend um 19 Uhr zu Hause an den Flügel und übertrug sein Spiel live auf Twitter. Für diese besondere Form der Corona-Hilfe und sein Engagement gegen Antisemitismus bekam er das Bundesverdienstkreuz verliehen.“ – freitag.de
Artist in Residence
„Der durch seine Online-Konzerte in der Corona-Pandemie einem breiten Publikum bekannt gewordene Musiker wird in der Saison 2021/22 acht Konzerte in der Tonhalle spielen [...] Einen Vorgeschmack gibt der Pianist am 6. Mai bei einem Soloabend, der live auf der Internetseite der Tonhalle übertragen wird.“ – zeit.de