„Russland würde sich ohne Putin politisch nicht wesentlich anders verhalten als aktuell sichtbar, meint Thomas Franke, Journalist und Co-Autor des Buches „Jenseits von Putin“, im SWR2 Gespräch. Dafür fehle eine Bedingung: Eine Aufarbeitung der stalinistischen Herrschaft. Damit ein Russland ohne Wladimir Putin denkbar ist, brauche es eine Gesellschafts-Reform. Denn alle Institutionen des Landes, die für eine Veränderung nötig sind – Kirche, Schulen, Medien – seien regimehörig. Der Ukraine-Krieg habe das gezeigt. Deshalb genüge es nicht, mit Russen und Russinnen in Kontakt zu bleiben, sondern der Westen muss auf innere Reformen in Russland drängen – vor allem auf eine Aufarbeitung der stalinistischen Ära. Sonst bleibe Russland ein Bedrohungsfaktor in der Weltpolitik, fürchtet Franke.“ swr2.de
Putins oder Russlands Krieg?
„Information als Waffe: Berichterstattung über Ukraine-Russland-Konflikt – Ein Interview im Deutschlandfunk mit Gesine Dornblüth“ deutschlandfunk.de
Realistischer Pazifismus
„Wir benötigten einen der Situation angepassten neuen Grundkonsens über deutschen Pazifismus, kommentiert Thomas Franke die deutsche Debatte über den Ukraine-Krieg. Die schrillen Töne derzeit seien angesichts der Herausforderungen nicht angemessen. Es wird derzeit wohl nirgendwo so erbittert über Krieg und Frieden gestritten wie in Deutschland. Dabei gibt es einen breiten Konsens in Nord und Süd, Ost und West, und auch in fast allen Teilen des politischen Spektrums, von der Antifa bis zur CSU: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus. All die Weisheiten, dass es sinnvoller ist, tagelang zu reden, als eine Stunde zu schießen und dass Frieden nur über Verhandlungen erreicht werden kann, ist genauso Konsens, wie das Bekenntnis, dass von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen darf. Es ist dieser Pazifismus der Nachkriegszeit, der das Grundgesetz und die europäische Einigung prägt.“ deutschlandfunk.de