Willkommen im musikalischen Wonderland
In einem mitreißenden Konzert kann Musik Erfahrungsräume öffnen, die nicht der Welt entfliehen, sondern sie in einem anderen Licht erscheinen lassen. Bezugnehmend auf Unsuk Chins Oper ›Alice in Wonderland‹, aus der ›Puzzles and Games‹ im November-Abokonzert erklingt, ist die Jubiläumssaison 2025/26 mit ›Wonderland‹ überschrieben. Doch dieses ›Wonderland‹ ist kein Ort der Verdrängung. Es ist ein Denkraum, in dem neue Perspektiven entstehen, in dem die Komplexität der Realität gespiegelt, verschoben und manchmal auf paradoxe Weise durchschaubar wird. Die Saison feiert die Kraft der Musik, in Räume vorzudringen, in denen unsere Wahrnehmung herausgefordert wird. Dabei spannt sie einen gewohnt weiten Bogen von Jean-Philippe Rameau, Joseph Haydn und Carl Philipp Emanuel Bach über Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert bis zu Charles Ives, Darius Milhaud, Toshio Hosokawa, Dieter Ammann oder Márton Illés.
Wegbegleiter und Gäste
Als Wegbegleiter durch die ›Wonderland‹-Saison bleiben die drei ›Associated Conductors‹ Enrico Onofri, Jörg Widmann und Bas Wiegers eng an der Seite des Münchener Kammerorchesters. Hinzu treten weitere Musikerpersönlichkeiten, darunter viele künstlerische Freundinnen und Freunde des Orchesters. So gibt es ein Wiedersehen mit Patricia Kopatchinskaja, Nils Mönkemeyer, Ilya Gringolts, Veronika Eberle, Juliana Zara, Sarah Maria Sun, Delyana Lazarova, Stefano Montanari und Piotr Anderszewski. Erstmals steht die gefeierte Sopranistin Fatma Said mit dem MKO auf der Bühne, außerdem kommt Lawrence Power, der seinen Auftritt mit dem MKO 2022 krankheitsbedingt absagen musste, für Benjamin Brittens Doppelkonzert ins Prinzregententheater.
Zwei Abende in der Isarphilarmonie
Sein festliches Jubiläumskonzert feiert das MKO am 11. Juni 2026 in der Isarphilharmonie mit Felix Mendelssohns Reformationssinfonie und Jörg Widmanns großangelegter ›Friedenskantate‹, für die neben namhaften Gesangssolistinnen und -solisten auch der Tölzer Knabenchor gewonnen werden konnte. In der Isarphilharmonie bringt das MKO an einem Abend Ende Januar 2026 außerdem alle fünf Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens mit Alexander Lonquich als leitendem Solisten zur Aufführung – erst im vergangenen Herbst sind diese Konzerte in einer von Hörerinnen und Hörern wie Presse gleichermaßen gelobten CD-Einspielung bei ECM New Series erschienen.
Ein sommerliches Kammermusikfest
Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist das Kammermusikfest am 11. Juli 2026 in der Villa Stuck. Die Musikerinnen und Musiker des MKO werden in unterschiedlichen Kammermusikformationen auftreten, vom Duo bis zum vielköpfigen Ensemble. Unterstützt werden sie dabei von den Associated Conductors Enrico Onofri und Bas Wiegers, die erstmals gemeinsam mit den Orchestermitgliedern instrumental zu erleben sein werden, sowie Sarah Maria Sun, Holger Falk und Alexander Lonquich.
Gegenwart und Zukunft im Konzert
Der Neuen Musik widmet sich das MKO in der Saison 2025/26 mit gewohnter Hingabe. Die nächtlichen Porträtkonzerte in der Rotunde der Pinakothek der Moderne sind drei sehr unterschiedlichen Tonschöpfern gewidmet: Arvo Pärt, einer der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart, der 2025 seinen 90. Geburtstag feiert; Tōru Takemitsu, der große japanische Komponist, dessen Nachtmusik im Kontext eines Festivals der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern durch Vorträge und Filme begleitet wird; und Nina Šenk, 1982 in Slowenin geboren, deren faszinierende Kompositionsweise bereits im Herbst 2024 beim ›MKO Songbook‹ Eindruck hinterlassen hat. Auch im Rahmen der Abokonzerte im Prinzregententheater ist Musik unserer Zeit zu hören: So gelangt im Oktober das neue Violakonzert ›No templates‹ des Schweizers Dieter Ammann mit dem MKO und Nils Mönkemeyer zur Deutschen Erstaufführung. Fabio Nieders ›Lied aus Maramureș‹, ein Auftragswerk des MKO, wird im April 2026 aus der Taufe gehoben. Als Münchener Erstaufführungen erklingen zudem Martón Illés’ Violinkonzert ›Vont-tér‹ und Toshio Hosokawas Violinkonzert ›Genesis‹.