Die Idee der Gemeinschaft scheint an Überzeugungskraft zu verlieren. Das erleben wir nicht zuletzt durch die anhaltenden Zweifel an der Europäischen Union, die uns fast schon zum Dauerzustand geworden sind. Dass darunter auch der europäische Geist leidet, wird nicht ohne Folgen bleiben. Je stärker wir Europa nur noch als administrativ-ökonomische Institution erleben, desto weiter entfernen wir uns von seinem kulturellen Kern. Deshalb ist es uns heute wichtiger denn je zu fragen: Was kann Europa bedeuten? Welche Ideen stehen dahinter, welche Geschichten wurden darüber erzählt, welchen Sinn kann es stiften?
Mehrmals im Jahr trifft sich der Verein Arbeit an Europa e.V. ein Wochenende lang an einem europäischen Ort abseits der Metropolen, um europäische Grundbegriffe zu diskutieren, jungen Europäerinnen und Europäern zu begegnen und eine europäische Region kennenzulernen. Es geht nicht um politische Pädagogik, es gibt kein klares programmatisches Ziel. Die Begegnung und das konzentrierte Gespräch, das Bedürfnis nach einem tieferen Verstehen und die heimliche Sehnsucht danach, Europa unsere Heimat zu nennen, ist es, was uns bindet. Wir wollen neue Töne und Farben finden, um das zu beschreiben, was uns als Ideal umgibt: Wir wollen „an Europa arbeiten“.