Europa steht als Gemeinschaft immer größeren Herausforderungen gegenüber, von innen und außen. Der Zweifel an der Europäischen Union wächst stetig und hat mit dem „Brexit“ seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung droht Europa abgehängt zu werden, auf die drängenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts scheint der alte Kontinent kaum Antworten zu finden. Deshalb ist es gerade jetzt so essenziell, innezuhalten und nach dem kulturellen Kern Europas zu fragen: Was kann Europa heute noch bedeuten? Welche Ideen stehen dahinter, welchen Sinn kann es stiften? Welche Innovationskraft kann Europa auf der globalen Bühne entwickeln, jetzt, da es seine Funktion als Hegemon verloren hat? Und: Welche Freiheiten erwachsen am Ende daraus?
Der Verein Arbeit an Europa e.V., der sich unter der Leitung des Schriftstellers Simon Strauß nach dem Brexit formiert hat, widmet sich diesen Fragen in einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe mit der Urania Berlin: „Generize Europe“: Junge Politik trifft junge Kultur und Wissenschaft zum Streitgespräch über die Zukunft Europas“. Die Umsetzung dieser interdisziplinären Gesprächsreihe mit jungen Akteuren aus Politik und Kultur ist der Urania Berlin ein drängendes Anliegen. Angesichts der Herausforderungen in Europa und der Welt möchte die Urania auch mit dieser Reihe eine noch stärkere Verantwortung übernehmen, um als national und international wirksames Bürgerforum öffentliche Debatten zur Sicherung unserer Demokratie und Zukunft anzustoßen.
Die Urania Berlin veranstaltet zusammen mit dem Verein Arbeit an Europa e.V. im zweimonatigem Abstand junge Begegnungstage zwischen Kultur, Wissenschaft und Politik zu drängenden Fragen rund um das Thema Europa. Geplant sind insgesamt sechs Gesprächsrunden über einen Zeitraum von einem Jahr, die als Hybrid- Veranstaltungen in der Urania Berlin konzipiert sind: Die sechs international besetzten Panels finden live und vor Publikum statt.
Reflexionsfreudige junge Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik und Kultur, aus Europa und der Welt, diskutieren jeweils unter einer konkreten Fragestellung Herausforderungen und Chancen der europäischen Idee in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Im Rahmen von internen Laborgesprächen (ca. 2-3 Stunden) begegnen sich die jungen Akteure zunächst informell in einer Workshop-Atmosphäre und tauschen sich über ihre jeweiligen Perspektiven und Standpunkte aus.
Im Anschluss daran findet jeweils eine moderierte öffentliche Podiumsdiskussion statt (max. 90 Minuten). Dabei wird ein sogenannter „Outside View“ aus einem europäischen oder außereuropäischen Land eingebracht und digital zugeschaltet. Ein Mitglied aus dem transnationalen Netzwerk von Arbeit an Europa e.V. gibt einen max. 10-minütigen Input zum Thema und erweitert dadurch das Spektrum europäischer sowie internationaler Perspektiven.
Moderiert werden die Europa-Runden wechselweise von Simon Strauß und Lukas Schmelter vom Verein Arbeit an Europa e.V.. Die Auftaktveranstaltung moderiert Simon Strauß gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Nora Sefa.