Krankmacher Fastfood erobert die Welt

Essen global Fastfoodbedingte Krankheiten und deren Export - eine Studie.

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Döner, Brathähnchen, Sandwich, Pommes, Currywurst und Pizza: nur einige Beispiele für Fastfood. Schnellgerichte kommen oft in zu großen Portionen daher, sind meistens kalorien- sowie fleischreich und verfügen über eine vergleichsweise schlechte Nährstoffzusammensetzung, beispielsweise hinsichtlich der Fettsäuren. Nun erinnert uns eine Studie aus dem wissenschaftlichen Fachmagazin Circulation an mögliche gesundheitliche Folgen. Beispielhaft an chinesischen Singapurern zeigt sie, wie sich jener westliche Lebensstil in noch jungen Industriestaaten und Entwicklungsländern auswirken kann. Demnach erhöhe bereits der einmal wöchentliche Konsum das Risiko Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes zu bekommen deutlich.

Gegenüber denjenigen chinesischen Singapurern, die Fastfood meiden, steige die Wahrscheinlichkeit an Erkrankungen der Herzkranzgefäße zu sterben um 20 Prozent bei einem Verzehr einmal pro Woche. Wer zwei- bis dreimal pro Woche Fastfood esse, müsse mit circa 55 Prozent rechnen. Ab viermal oder mehr erhöhe sich das Risiko sogar auf etwa 80 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit an Typ-2-Diabetes zu erkranken, sei bei einem Fastfood-Konsum von zwei- oder mehrmals wöchentlich um 27 Prozent höher.

Für ihre Studie griffen die Forscher auf Daten einer anderen Arbeit zurück. Dort wurden chinesische Frauen und Männer aus Singapur befragt. Von 1993 bis 1998 interviewten Wissenschaftler mehr als 63000 Menschen. Ihr Alter lag zwischen 45 und 74 Jahren. Sie stellten zum Beispiel Fragen zu den Ernährungsgewohnheiten, dem Tabakkonsum, der körperlichen Aktivität und Krankheitsgeschichte. Zwischen 1999 und 2004 erfolgte ein weiteres Interview mit gut 52000 Personen, von denen 83 Prozent auch an der ersten Befragung teilnahmen. Im ersten Fall wurden die Menschen persönlich befragt, im letzten per Telefon.

Erstaunlicherweise waren die Testpersonen, welche am meisten Fastfood aßen jünger, gebildeter, sportlich aktiver und rauchten weniger, schreiben die Autoren der Studie. Für gewöhnlich seien das Merkmale einer Lebensweise, die mit geringeren Risiken von Herz- und Stoffwechselerkrankungen verbunden werden. Dennoch wirke sich der hohe Verzehr an Schnellgerichten derartig negativ aus.

So bringe die Globalisierung aufstrebenden Entwicklungsländern und jungen Industrienationen nicht nur westliche Lebensstile. Auch damit einhergehende Krankheiten würden exportiert.

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Geschrieben von

cyberling

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