Lohnarbeit, der weltliche Ablasshandel unserer Zeit?

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"Sinn" der Lohnarbeit als ausgemachten Unsinn entlarvt?

Hält Lohnarbeit von der eigentlichen Arbeit ab?

Haben wir kein Verteilungsproblem von Arbeit, sondern ein Problem, überall vorhandene Arbeit als lohnend anzuerkennen?

Machen Sie mit mir eine kleine Gedanken Abenteuer Reise, ein Gedankenexperiment, über ausgemachten Unsinn der Lohnarbeit sinnend, den Sinn des Wertes von Arbeit an sich, archäologisch schürfend, wieder auszugraben.

Meine steile These:

"Der Mensch an sich arbeitet, von der Wiege bis zur Bahre, erst durch die Lohnarbeit unterbricht er die Arbeit an sich"

Lohn der Arbeit, das hinterlegte Pfand, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer aushändigt, bzw. zum Monatsersten überweist, seinen Obulus im Ablasshandel des Staates, der Bundesländer, Kommunen jederzeit abrufbar zeitnah zu weiteren Zwecken entrichten zu können?

Der Unternehmer, Arbeitgeber ist also jene juristische Person, die Menschen, zeitlich begrenzt, aus Pflichten, Verantwortung für nachbarschaftliche, familare, gemeindlich notwendige Tätigkeiten, Achtsamkeiten, Aufgaben, Arbeiten, Ämter in allen erdenklichen Bereichen freikauft, ohne dessen auskömmlichen Unterhalt, Unterkunft, Bildung, Weiterbidung, Ausbildung, Krankheits- und Gesundheitspflege zu garantieren.

Der Mensch, Tier, Pflanze, Elemente auf Erden arbeiten an sich mit sich und der Welt an sich, erst duch die Erfindung´der
"Lohnarbeit"
wurde dieses Arbeiten an sich und mit der Welt an sich als Kommuniationsplatz, spekulativ, unterbrorchen, gar auf Zeit ausgesetzt.

Ist Lohnarbeit folglich ein Raub von Arbeit als gesellschaftlich geselliger Kommunikationsort an sich zu unlauteren Zwecken der Spekulation auf Mehrwert zu Lasten Dritter in der Welt, anderen weitere Arbeit auf Kommunikationsplätzen an sich zu rauben und so fort und so fort, in einem Fort der unendlichen Geschichte eines umgekehrten Pyramidensystems, auch Schneeballsystem genannt, das immer weniger Lohnende Arbeitsplätze schafft, aber umsomehr unterlassenen Arbeiten, gesellschaftliche Tätigkeiten, Achtsamkeiten, Verantwortlichkeiten der Menschen untereinander, miteinander für sich, das soziale Umfeld, die Umwelt hinterläßt?

Heißt das in Folge, dass durch das fragile Versprechen
"Lohn der Arbeit"
ein körpereigner Stoff, eine Droge, namens
"Angst vor Verlust des gesellschaflich geselligen Kommunikationsortes mit der Folge von Abrbeitslosgkeit",
aufbereitet, angereichert produziert, in die Körper- Welt gesetzt ist,
nicht Arbeit als Kommunikationsort schaffend wahrzunehmen, sondern angstferne Arbeit in Kommunikationsorten an sich zu verunmöglichen?

Ist Ablaß der Nachlaß zeitlicher Strafe für den Lohnarbeiter vor der Gesellschaft, Gemeinde, Kommune für vernachlässigte Aufgaben, unterlassene Pflichten, nicht wahrgenommene Rechte im gesellschaftlichen Leben eines Staates, eines Landes, einer Kommune, deren Schuld nach Entrichtung des Ablasses materiell getilgt ist?

Erlangt der entsprechend disponierte Lohnarbeiter/in Ablass seiner Sünde der zeitlichen Abwesenheit, Unterlassung von nachbarschaftlichen, familaren, gemeindlichen Pflichten, Verantwortlichkeiten, Ämtern, unter bestimmten festgelegten Voraussetzungen durch die schlichtende Hilfe der Gemeinde, die den Dienst, von der Wiege bis zur Bahre, am Menschen, alltäglichen Angelegenheiten, an Daseinsvorsorge, Hab & Gut der Öffentlichen Hand vor Ort definiert, plant und verwaltet?

Das ist hier ja ein Gedanken Experiment.

Ist es nicht so, dass Lohn, der an eine bestimmte Arbeit, Job, Auftrag gekoppelt, diesen grundsätzlich und in verhandelter Höhe zugeordnet, wie ein Ablass wirkt, andere Arbeiten nicht zu machen?, bzw. wenn Lohn zu Sold wird, die Wirkung von Ablass bei Schuldfragen entfaltet, warum habe ich in Afghanistan oder sonstwo mit und ohne Lizenz Infrastrukturen zerstört, getötet?, weil ich im Sold einer Regierung stand?

Gerade bei dem Zusammenhang mit Sold zeigt sich doch, wie Lohn als Ablasshandel wirkt!, sich selber die eigene Schuld auf Lebenszeit ,samt Nachkommenchaft tilgend, Schuld zu vergeben, ohne dass die Beichte abgenommen, ein Priester in der Nähe sein muss, um klerikalen Ablass von Schuld, Sünden zu gewähren, oder?

Die Spät- Folgen davon, selbst die Kosten der Heilung, Betreuung, Begleitung der eigenen Verwundeungen, Traumata an Leib und Seele, tragen andere.

Wieso wird Krankheit, nachdem diese lange als gottgegeben hingenommen, nicht mehr als soziale Frage gehandelt, Armut dagegen nur als soziale Frage kommuniziert, statt wie im Krankheitsfall den Hausarzt bzw. den Wirtschafts- , Armutsheiler aufzusuchen, der die Bedingungen der Mikro- , Makro- , Lokalwirtschaft ergebnisorientiert beleuchtet?

Warum verstehen sich Mediziner vereidigt als Heilberufler, Ökonomen dagegen, aus allen sozialen Zusammenhängen mehr oder weniger ausgesteuert, allein dem Shareholder Value von Unternehmen, Nationen verpflichtet, nicht als Heilberufler, die einer aufsuchenden, begleitenden, beratenden, betreuenden Tätigkeit an der Seite der Armen mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe in der Welt nachgehen, und sei es deren Alltagstätigkeiten als lohnende Arbeit nachhaltig von Amtswegen anerkennen zu lassen?

JP

siehe:

de.wikipedia.org/wiki/Ablass

Ablass

Dieser Artikel befasst sich mit dem Ablass als theologischen Begriff; zu weiteren gleichnamigen Bedeutungen siehe Ablass (Begriffsklärung).
Reskript mit vorgedrucktem Ablassantrag und päpstlichem Siegel (1925)

Ablass (lat. indulgentia, Indulgenz, veraltet auch: römische Gnade) ist ein Begriff aus der römisch-katholischen Theologie und bezeichnet einen von der Kirche geregelten Gnadenakt, durch den zeitliche Sündenstrafen erlassen (nicht dagegen die Sünden selbst vergeben) werden können.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

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