"Wer, unerhört, den Grass wachsen hört, gehört erhört!"

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Mein dichterisches Geleit zum Günter Grass Gedicht "Was gesagt werden muß"

"Was unerhört, erhört gehört"
von Joachim Petrick

Von der Politik, der Medien Einflüsterungen beraten und verladen
ratlos und verschwiegen war ich und will es nimmer sein.

Warum bin ich in bestimmten Fragen unserer Einen Welt in meinem Leben so ratlos unterwegs?,
Warum habe ich keinen Rat parat, wenn es um den Atomsperrvertrag von 1957 geht?
Warum fehlt es mir an hörbarer Empörung?
wenn es darum geht, von den Atommächten USA,
damals UdSSR, heute Russland, China, England, Frankreich,
die Erfüllung der Vertragsbedingungen des Atomwaffensperrvertrages einzufordern,
eine atomwaffenfreie Welt zu schaffen,
damit die übrigen Atommächte Indien, Pakistan, Südafrika, Israel, Nord- Korea
sich in globaler und regionaler Sicherheit geborgen, wiegend, auf dem Fusse atomwaffenfrei folgen?

Ist nicht das Volk in Israel, wie das Volk im Iran, von allen guten Mächten, miltärstrategisch ausgwildert,
beraten und verladen, alleingelassen mit einer atomar weltbedrohlichen Hinterlassenschaft des Kalten Krieges von 1948- 1990?

Sind die Völker Irans, Israels wie wir, unter den atomaren Habenichtsen,
Geiseln dieser fortgesetzten Unterlassungen Internationaler Politik der ersten fünf Atommächte,
USA, UdSSR/Russland, China, England, Frankreich,
die atomaren Habenichtse in der Welt vor einer Verbreitung der Atomwaffensysteme zu schützen?

Warum verfolgen diese ersten fünf Atommächte USA, UdSSR/Russland, China, England, Frankreich
bis heute immer noch eine grotesk bizarr angemaßte Sicherheitspolitik des atomaren Erstschlages?

Was läßt mich zögern, gegen diese bizarr menschenverachtende Sicherheitsdoktrin des atomaren Erstschlages auf die Barrikaden zu gehen?

Was läßt mich zögern?, ist es die Tatsache, dass ich zuerst gegen transatlantische Verbündete Deutschlands im Rahmen der NATO meiner Empörung,gar entgegen den bekennenden Ansichten unseres neue Bundespräsidenten Joachim Gauck, freien Lauf lassen müßte, weil den Blöcken des Kalten Krieges die Feindbilder abhanden gekommen sind?

Ja!, ich müßte meine Feigheit vor den Feunden daheim, in den USA, England, Frankreich, Russland, China den Laufpaß geben.
Meine Freunde auffordern, den Atomwaffensperrvertrag von 1957 endlich auf die Agenda seiner Erfüllung zu setzen!

Ich müßte meiner Feigheit vor den Freunden endlich den Laufpaß geben.
Endlich dem wahren Geist der Rede von US- Präsident Barack Hussein Obama in Prag im Jahre 2010 beitreten,
in der Barack Obama eine atomwaffenfreie Welt angekündigt.

Endlich den Verbündeten Deutschlands die USA auffordern, Frankreich, seine atomaren Waffensysteme,
mit deren gesamten miltärisch atomaren Giftmüll, vom deutschen Grund und Boden abzuziehen.

Endlich als Pirat meiner Zeitgenossenschaft meiner Feigheit vor den Freunden den Laufpaß geben.
Endlich!

Danke Günter Grass für Dein anstössig enterndes Gedicht!:
"Was gesagt werden muss"

"Du hast dem Stein des jahrzehntlng unerhörten Anstosses der Nichterfüllung des Atomsperrvertrages von 1957 durch die Signatarstaaten, auf Deine unnachahmlich dichterisch behämmernde Weise,
gar nicht leise, weise
auf einem Amboss, in lohernde Verse schlagend, steinsplitternd, steinbrechend, die Fersen gegeben

Jetzt gilt es, nicht nur im Rahmen der Occupy- Bewegung diesem Stein des Anstosses eine kommunizierende Gestalt zu verleihen, die alle Menschen in unserm Lande erfaßt und viele Menschen in allen anderen Ländern der Welt inspiriert, wenn diese es nicht schon längst friedensstiftend sind.

"Was unerhört, erhört gehört"

Joachim Petrick
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Günter Grass Gedicht im Wortlaut

"Was gesagt werden muss"
Von Günter Grass

"Warum schweige ich, verschweige zu lange, was offensichtlich ist und in Planspielen geübt wurde, an deren Ende als Überlebende wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag, der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte, weil in dessen Machtbereich der Bau einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir, jenes andere Land beim Namen zu nennen, in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten - ein wachsend nukleares Potential verfügbar aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt, sobald er mißachtet wird; das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land, das von ureigenen Verbrechen, die ohne Vergleich sind, Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird, wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert, ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist, doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will, sage ich, was gesagt werden muß.

Warum aber schwieg ich bislang? Weil ich meinte, meine Herkunft, die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist, verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit dem Land Israel, dem ich verbunden bin und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden? Weil gesagt werden muß, was schon morgen zu spät sein könnte; auch weil wir - als Deutsche belastet genug - Zulieferer eines Verbrechens werden könnten, das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld durch keine der üblichen Ausreden zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele vom Schweigen befreien, den Verursacher der erkennbaren Gefahr zum Verzicht auf Gewalt auffordern und gleichfalls darauf bestehen, daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern, mehr noch, allen Menschen, die in dieser vom Wahn okkupierten Region dicht bei dicht verfeindet leben und letztlich auch uns zu helfen."

kuz/dpa

www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,825744,00.html

www.stern.de/kultur/buecher/zentralrat-der-juden-zum-guenter-grass-gedicht-ein-aggressives-pamphlet-der-agitation-1809378.html

4. April 2012, 11:49 Uhr
Zentralrat der Juden zum Günter-Grass-Gedicht "Ein aggressives Pamphlet der Agitation"

www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,825732,00.html

Historiker Wolffsohn über Grass-Gedicht
"Der Mann ist die Summe seiner Vorurteile"

www.welt.de/kultur/literarischewelt/article106152894/Guenter-Grass-Nicht-ganz-dicht-aber-ein-Dichter.html

14:15
Israelkritik
Günter Grass – Nicht ganz dicht, aber ein Dichter

Günter Grass hatte schon immer ein Problem mit Juden, aber so deutlich wie in einem neuen "Gedicht" mit dem Titel "Was gesagt werden muss" über Israel und den Iran hat er es noch nie gesagt. Von Henryk M. Broder

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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