Gute Folter, schlechte Folter

Syrien/USA Jahrelang ließen die USA in Syrien Terrorverdächtige foltern. Die Entrüstung über Assad, die jetzt aus Washington kommt, bezeugt die übliche westliche Doppelmoral
Exklusiv für Abonnent:innen

Seit Wochen überschlagen sich US-Regierungsvertreter dabei, die Brutalität des Regimes von Baschar al-Assad gegen die demonstrierende Bevölkerung zu verurteilen. Barack Obama sprach von einem „ungeheuerlichen Blutvergießen“ und forderte Assad zum Rücktritt auf. Hillary Clinton bezeichnete ihn als „Tyrannen“, und Elliot Abrams schließlich, Nationaler Sicherheitsberater in der Ära George W Bush, erklärte Syrien zum „bösartigen Feind“.

Was mag sich Maher Arar bei diesen Kommentaren denken? Der in Syrien geborene Telekommunikationsingenieur wanderte 1987 als Teenager nach Kanada aus und erhielt 1991 die kanadische Staatsbürgerschaft. Am 26. September 2002 wurde er bei der Zwischenlandung auf dem Heimweg von ei