Schweigt sie nicht zu Tode!

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Hana Shalabi wird im Juli 30 Jahre alt. Wenn sie ihren Geburtstag erlebt. Im September 2009 wurde sie von den Israelis in “Verwaltungshaft” genommen und kam erst nach zwei Jahren, im Rahmen des Gefangenenaustauschs gegen Shalit, wieder frei. Es gab weder Anklage noch Urteil.

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Im Februar 2012 wurde sie wieder verhaftet – wieder ohne jeglichen Grund. So trat auch sie, wie Khader Adnan, in den Hungerstreik. Inzwischen sind es fast 40 Tage, und da ihre Konstitution nicht so gut zu sein scheint, wie Adnans, besteht wohl Lebensgefahr.

Das gesamte System dieser willkürlichen Haft ist eine Schande – aber die Welt sieht zu und schweigt. Hier kommt hinzu, dass genau das passiert, was ich im letzten Jahr vorhersah: Israel nimmt nach und nach die im Austausch zu Shalit Freigelassenen wieder fest, soweit sie sich in Reichweite befinden. Shalits Vater soll gesagt haben, wäre er Palästinenser, er würde israelische Soldaten kidnappen.

Gestern las ich ausgesprochen wütende Zeilen einer palästinensischen Aktivistin, die gescholten worden war, ihre Wortwahl sei nicht gewaltfrei genug. Sie zählte auf, was die gewaltlosen Aktionen jede Woche an Opfern und Verletzungen fordern – auch die Hungerstreiks gehören zu diesen gewaltlosen Protestaktionen, und wenn Hana stirbt, wird sie das erste Todesopfer dieser Streiks sein.

Wie lange werden die Unterdrückten sich noch an das Ghandi-Prinzip halten, wenn die Reaktionen so aussehen?

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Geschrieben von

Alien59

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Alien59

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