Elīna Garanča als DER ROSENKAVALIER

Glosse Kurt Rydl rettet Vorstellung

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Götz Friedrichs zeitlos-schöne Rosenkavalier-Regie bewunderten wir schon desöfteren - zuletzt vor drei, sechs Jahren; in 2007 wollten wir die Nina Stemme, in 2011 die Michaela Kaune als Marschallin live erleben. Dieses Mal nun war es Elīna Garanča, die uns als die titelgebende Zentralfigur des Octavian verstärkt interessierte:

Sie hat alles Das, was die Figur wohl braucht: sie sieht gut aus (ist schlank, wirkt androgyn), sie kann gut spielen (auch ihre Im-Stück-Verkleidungen als Mamsell), und sie kann gut singen ("durchschlagend", vibratofrei). So ähnlich kam vor ein paar Jahren Magdalena Kožená im Nachbarhaus herüber; doch bei ihr klingt alles etwas härter, und sie sieht auch etwas kantiger als Elīna Garanča aus; aber egal.

Und wer fiel sonst noch aus der Reihe?

Markus Brück!! Sein Faninal - ein theatralisches Gesamtkunstwerk! (So singend spielen muss man können; wow!!)

Kurt Rydl rettete die Aufführung, weil er kurzfristig für den stimmerkrankten Pesendorfer eingesprungen war. [Ich habe in den letzten Jahren und Jahrzehnten - falls das irgendwen interessieren sollte - fast nur immer, und egal wo, einen Rydl-Ochs erleben dürfen/müssen; Zufall halt.]

Von Reihe 13 im Parkett aus war die Symmetrie zwischen Orchestergraben und der über ihm agierenden Belegschaft irgendwie nicht ideal - unten klang's jedenfalls verhältnismäßig viel, viel lauter (lauter noch als sonst); aber wahrscheinlich liegt das in der Tat am Platz.

Man kann und will sich einfach nicht am Rosenkavalier satt hören


http://www.livekritik.de/kultura-extra/templates/getbildtext2.php?text_id=8329
Die Überreichung der Silbernen Rose durch Elīna Garanča (re.) als Der Rosenkavalier in der Deutschen Oper Berlin - Foto (C) Bettina Stöß

[Erstveröffentlichung von Andre Sokolowski am 18.12.2014 auf KULTURA-EXTRA] http://vg05.met.vgwort.de/na/65ba3cbc9f654fbdbb0627c7086de55e

DER ROSENKAVALIER (Deutsche Oper Berlin, 17.12.2014)
Musikalische Leitung: Donald Runnicles
Inszenierung: Götz Friedrich
Bühne und Kostüme: Gottfried Pilz und Isabel Ines Glathar
Licht: Duane Schuler
Chöre: Thomas Richter
Besetzung:
Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg ... Michaela Kaune
Der Baron Ochs auf Lerchenau ... Albert Pesendorfer
Octavian ... Elīna Garanča
Der Herr von Faninal ... Markus Brück
Sophie ... Eun Yee You
Jungfer Marianne Leitmetzerin ... Fionnuala McCarthy
Valzacchi ... Burkhard Ulrich
Annina ... Dana Beth Miller
Ein Polizeikommissar ... Tobias Kehrer
Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin ... Peter Maus
Der Haushofmeister bei Faninal ... Jörg Schörner
Ein Sänger ... Matthew Newlin
Ein Notar ... Stephen Bronk
Ein Wirt ... Paul Kaufmann
Ein Hausknecht ... Thomas Lehman
Eine Modistin ... Alexandra Hutton
Ein Tierhändler ... Clemens Bieber
Drei Waisen ... Sabine Dieckmann, Gabriele Goebbels und Christa Werron
Die Mutter ... Satu Louhi
Vier Lakaien ... Haico Apel, Ulrich George, Tadeusz Milewski und Rüdiger Scheibl
Almosenier ... Frank Sufalko
Leopold ... Olli Rantaseppä
Kinderchor, Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Premiere war am 13. Februar 1993
Weiterer Termin: 20. 12. 2014

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Andre Sokolowski

Andre Sokolowski ist Inhaber, Herausgeber und verantw. Redakteur von "KULTURA-EXTRA, das online-magazin"

Andre Sokolowski

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