Sprüche, Widersprüche, FDP

Wehrkunde an Schulen Während "Eurofighterin" Strack-Zimmermann dem Bundeskanzler Panikmache vorwirft, schlägt ihre Parteifreundin Stark-Watzinger Kriegsvorbereitungs-Unterricht vor. Irgendwie ist da was im Drehbuch der Liberalen durcheinander geraten

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Es gibt Menschen, die das bedauern: Aber auf die FDP lässt sich dieser Tage noch nichtmal verbales Kopfgeld setzen. Denn dort, wo für gewöhnlich eine Art mehr oder weniger gut funktionierender Denkapparat sitzt, hat die Partei von Christian Lindner einen Heuschober platziert. Aus diesem Schober werden Signale gesendet, die niemand mehr versteht. Außer einer Medienlandschaft, die nicht müde wird, das Heu von A nach B zu wuchten. Ohne jede Scham. Höchstens noch flankiert von Agrarfachleuten wie dem Grünen Hofreiter, der mit der Liberalen Strack-Zimmermann den Taurus-Stadl bewacht.

In dem wird folgendes Stück – exklusiv etwa für die klugen Köpfe der FAZ oder für ntv-Hilfesuchende – geboten: Frau Strack-Zimmermann macht sich gegen Kanzler Scholz für die Lieferung weitreichender Waffen an die Ukraine stark. Sie wirft dem Kanzler vor, elend vor dem russischen Präsidenten Putin und seinen militärischen Drohgebärden gegen den Westen in die Knie zu gehen. Und weil die Drohgebärden harmlos sind, plädiert ihre Parteifreundin, Bildungsministerin Stark-Watzinger dafür, in den Schulen für den Ernstfall zu proben. Ein Schelm, wer da meint, irgendetwas sei faul am Drehbuch der Freien Demokraten.

Käme ein Tatort der ARD derart blöd und widersprüchlich daher, die Redaktionen würden sich die Mäuler darüber zerreißen. Heißt der Tatort aber Ukraine, ist kein Szenario, sind keine Drehbuch-Kinken dämlich genug, um Front etwa gegen den Bundeskanzler zu machen. Soviel Front, dass sich die FDP und ihre Eurofighterin, die sie schonmal genannt wird, in den Schützengräben verlaufen. Mal ist Russland (über Grenzen hinweg) flugs in die Tasche gesteckt, dann wieder muss in den Schulen Zivilschutz und Bundeswehr als Fach ran. Aber wozu soll das gut sein, wenn Putin morgen eh weggebombt ist?

Neulich war zu lesen, dass es mangels Lehrkräften durchaus erwägenswert wäre, Schulfächer wie Musik, Kunst oder Sport zu opfern. Also Fächer, die – je nach Talent – durchaus der Entspannung dienen können. Aber halt: Entspannung ist gerade nicht angesagt. Was wir brauchen, sind nicht weibliche oder männliche Hosenscheißer, die Flöte spielen, wenn der Feind anrückt. Sondern wehrhafte Schülerinnen und Schüler von FDP Gnaden. Falls das nötig ist. Denn zuvor werden, da bin ich mir sicher, Strack-Zimmermann und Grünen-Adjudant Hofreiter im Alleingang den Kreml samt Diktator in Schutt und Asche legen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Andreas Mijic

think-tank aus hamburg & bale (Istrien)

Andreas Mijic

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden