Deutsche Bank Kunsthalle – Die Schlange

Der rote Faden Die Schlange war so lang, sie reichte bis zum Eingang. Die Schlange stand. Und in ihrer Mitte begann ein Gespräch über Kunst

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Deutsche Bank Kunsthalle – Die Schlange

Screenshot: YouTube / Vishal Shah

„Ist das Lady Gaga?“
„Ja, Acryl und Aquarellmix. Diese Technik habe ich selbst entwickelt.“
„Was machen die eigentlich mit unseren Bildern?“
„Die verkaufen die Bilder auf dem Schwarzmarkt. Und dann bringen sie das Geld zur Bank und die parkt das auf …, wie heißt das, na, hier, der Schäuble nennt das immer Schlupfloch.“
„Ja, ich weiß schon. Um rauszufinden, wo das Geld hinfließt, brauchst Du schon einen ganzen Geheimdienst.“
„Wie der BND hier vorne an der Chausseestraße.“
„Die sind ja immer noch nicht fertig, weil die Pläne geleakt wurden. Jetzt müssen die alles neu bauen.“
„So, wie beim Flughafen.“
„Genau. Desaster. Das muss man sich mal vorstellen. Da hängen ja auch Arbeitsplätze dran.“
„Ich war selber mal eine Weile lang arbeitslos.“
„Ein Bekannter von mir auch. Der musste dann zum Arbeitsamt nach Lichtenberg oder so. Das sah aus da, sagt er. Mit Paternoster und so. Direkt wie bei der Stasi. Und das hat man bei den Mitarbeitern auch gemerkt.“
„Mich haben die damals erst mal eine Stunde warten lassen.“
„Da können Sie sich sicher sein, da stecken noch ganz viele von der Stasi drin. Das sind genau diese Methoden. Aushungern lassen.“

Die Schlange bewegte sich ein Stück nach vorn.

„Der Fischer hat aber auch abgenommen.“
„Als der noch Außenminister war, hat der direkt bei mir im Kiez gewohnt. Der ist dann auch immer in meinem Supermarkt einkaufen gewesen. Der hat massiv abgebaut.“
„Naja, schlecht wird’s dem nicht gehen.“
„Wer sich einen Steuerberater leisten kann, dem geht’s nicht schlecht. Heutzutage. Deshalb geht’s den Banken ja auch so gut. Die haben da zig von. Außerdem haben die so viele Tochterfirmen oder wie das heißt in dem Jargon von den Unternehmern. Da sieht einer alleine gar nicht mehr durch. Verbrecher.“
„Ja, gut. Aber das ist auch deren Job. Wenn der Staat das nicht unterbindet, dann ist er ja schuld.“
„Wir sind der Staat.“
„Das sag ich auch.“
„Aber leider nicht der einzige. Amerika, China, Russland. Die haben ja alle auch Computer. Und die hacken sich da ein und dann holen sie sich die ganzen Daten raus.“
„Ja, und dann stellen sie Fahrzeuge her, die sehen aus, wie unsere. Die Chinesen!“
„Die Chinesen! Die muss man im Auge behalten. Amerika ist verschuldet, Europa ist verschuldet. Aber die Chinesen haben Geld. Und wer Geld hat, der kann bestimmen.“
„Bestimmen ist so scheiße. Deshalb hab ich mich als Fotograf selbstständig gemacht.“
„Was fotografieren Sie?“
„Ich mache Portraitfotografie, Werbung, Image, Schauspieler. Ich hab Christian Friedel fotografiert, den kennt man aus Das Weiße Band, aber auch viele, die sind noch nicht so bekannt. Ich bin auch erst so seit zwei, drei Jahren dabei. Schauspieler sind schwer.“
„Ich habe neulich gelesen, dass die Tochter von dem Joop jetzt auch Schauspielerin ist.“
„Der hat zwei.“
„Henriette.“
„Die ist ganz schlecht.“

Die Schlange bewegte sich ein Stück nach vorn.

„Aber die Florentine.“
„Die ist was Besonderes.“
„Bei diesem Vater.“
„Ich kenne den! Ein Freund von mir hat seine Wohnung gestaltet. Aber Joop ist ja nicht gut. Der hat halt eine gute PR-Strategie. Anders der Lagerfeld. Das Wunderkind.“
„Der ist doch gaga.“
„Dann haben er und die Aktion hier ja was gemeinsam.“

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Hinweis: Diesen Beitrag habe ich gestern schon auf meinem Blog veröffentlicht.

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