Stadt als Ramsch

Wohnen Der „Neue Berliner Kunstverein“ erkundet den Ausverkauf des Lebensraums seit dem Mauerfall
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2019

Es passiert nicht oft, dass einem bei der Betrachtung eines Stadtplans die Gefühle durchgehen. Wer die fünf mal sechs Meter große Karte Berlins betrachtet, sollte sich darauf gefasst machen. Denn die eingezeichneten Flächen zeigen präzise, was in den letzten 30 Jahren in der Berliner Stadtentwicklungspolitik so fatal schiefgelaufen ist. 8.000 Liegenschaften hat die Stadtforscherin Florine Schüschke dafür zusammengetragen. Es ist die erste Gesamtdarstellung der Privatisierung öffentlichen Raums in Berlin dieser Art. Wer die schiere Fläche mit den eingelösten Gewinnen abgleicht, der kann nur fassungslos sein.

30 Jahre nach dem Mauerfall widmet sich der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) in einer Rückschau der Stadt- und Raumplanung Berlin