„Die Musik kann krasse Gegensätze aushalten“

Porträt Danae und Kiveli Dörken sind hochgelobte Pianistinnen – auf Lesbos haben sie 2015 ein Kammermusikfestvial gegründet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2020
„Als Danae schwanger war, wurde es auf der Klavierbank ungemütlich“, sagt Kiveli (links)
„Als Danae schwanger war, wurde es auf der Klavierbank ungemütlich“, sagt Kiveli (links)

Illustration: Johanna Goldmann für der Freitag

Im Café am Alexanderplatz schluckt der Lärm jedes Wort. Auch meine Bestellung geht in Kaffeemaschinenzischen unter, ein Milchaufschäumer röhrt, spritzt weiße Blasen auf den Tresen. Dem Mitarbeiter dahinter rutscht ein Tablett frisch gespülter Tassen vom Arm – krachend zerbirst die Keramik auf den Fliesen. Schrille Ouvertüre zu einem Gespräch über klassische Musik mit zwei Pianistinnen. Dass Danae, 29, und Kiveli Dörken, 25, Schwestern sind, fällt sofort auf: schwarze Augen umrahmt von dunklen Kringellocken, darunter weiße Masken, die sie sich zur Begrüßung fast synchron vom Gesicht ziehen. Die Töchter einer Griechin und eines Deutschen sind in Wuppertal geboren, in Düsseldorf aufgewachsen, seit ein paar J